Montag, 31. Mai 2010

Um Haaresbreite das Abstiegsgespenst verjagt

Gestern war ich beim letzten Spiel, das Fortuna Köln in dieser Saison zu absolvieren hatte. Der Weg führte ins Ruhrgebiet zum SV Schermbeck 1912, in ein kleines Stadion, das diesen Namen kaum verdient, sich aber recht unbescheiden Volksbank-Arena nennt.
Fortuna brauchte einen Punkt, um den Klassenverbleib in der NRW-Liga definitiv zu sichern, weil ihr der VfB Hüls in der Tabelle dicht auf den Fersen war. Dummerweise lagen die Südstädter schnell mit 0:2 hinten. Zwar erzielten sie noch vor der Pause den Anschlußtreffer, gerieten jedoch in der zweiten Halbzeit durch ein Eigentor endgültig auf die Verliererstraße und unterlag den Schermbeckern mit 1:3.
Alles in allem bot die Fortuna eine enttäuschende Leistung angesichts der Tatsache, daß es gegen den Abstieg ging. Daß es dazu trotz zuletzt 11 sieglosen Spielen in Folge letztendlich doch nicht kam, verdankt die Mannschaft nicht ihrem Auftreten, sondern dem in der Endabrechnung um 2 Tore besseren Torverhältnis als Hüls.
Der denkbar knappe Klassenerhalt ist der eine positive Aspekt der Auswärtsfahrt. Der andere war der Abschluß des Bratwurst-Contests. Schermbeck bietet nicht nur die besten Würste, sondern überhaupt das beste Catering, das ich diese Saison erlebt habe.
Daß es im Umfeld der Fortuna Stimmen gibt, die vom Aufstieg in der kommenden Saison sprechen, bleibt mir nach diesem desaströsen Jahr allerdings unverständlich. Aber vielleicht sehe ich auch zu schwarz. Ich lasse mich gern positiv überraschen.

Sonntag, 30. Mai 2010

Verdamp lang her

Es gibt Lieder, die kann ich nach einer Weile nicht mehr hören. Verdamp lang her, immerhin von 1981, gehört definitiv nicht dazu. Ich weiß nicht, wie oft ich das Stück auf Platte, CD und bei Konzerten erlebt habe, doch das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Bis heute gehört es zu meinen Lieblingssongs von BAP.
Beim gestrigen BAP-Konzert auf dem Museumsplatz in Bonn, dem einzigen Auftritt der Kölner Rockgruppe in diesem Jahr, kam Verdamp lang her dann auch wie erwartet im Zugabenteil. Da hatte die Band um Wolfgang Niedecken schon drei Stunden gespielt und dabei viele alte wie neue Stücke des letzten, 2008 erschienenen Albums Radio Pandora zum besten gegeben.
Der Auftritt in Bonn war der letzte der Pandora-Tour, die mit Unterbrechungen anderthalb Jahre angedauert hat. Im Herbst wird BAP mit den Aufnahmen zum neuen Studioalbum beginnen, dem 17. mittlerweile.
Das Abschlußkonzert hat mich wieder einmal begeistert, doch das ist nicht verwunderlich. Ich sehe BAP inzwischen seit gut einem Vierteljahrhundert und bin noch von keinem Auftritt enttäuscht worden. Deshalb hoffe ich, daß das neue Album recht schnell erscheint und die Band im kommenden Jahr, in dem Wolfgang Niedecken 60 wird, wieder auf Tour geht.

Freitag, 28. Mai 2010

De Plaat im Luxor

Zur Präsentation seiner neuen CD gastierte das kölsche Musikurgestein Jürgen Zeltinger, auch bekannt als De Plaat, im legendären Luxor.
Neben einigen Stücken des neuen Albums präsentierte Zeltinger einen Querschnitt seines über dreißigjährigen Schaffens. Vom ersten Album Live im Roxy spielte er die Klassiker Panzerfahrer, Sozialamt und Müngersdorfer Stadion. Besonderes letzteres wurde vom Publikum frenetisch mitgesungen, so wie auch Mein Vater war ein Wandersmann.
Der selbsternannte Asi mit Niwoh, inzwischen 61 Jahre alt und so beleibt wie seit Dekaden, war bester Laune und suchte bei seinen zahlreichen Ansagen immer wieder das Gespräch mit dem Publikum. Und das war zahlreich gekommen. Das Luxor platzte aus allen Nähten, und die Band ließ es richtig krachen.
Zeltinger hat es immer noch drauf, und sein Publikum steht ohnehin wie ein Mann hinter ihm. Hat mal wieder richtig Spaß gemacht.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Fußball nach der Bundesliga

Am vorletzten Wochenende schloß die 47. Bundesligasaison ihre Pforten, und Deutscher Meister wurde - wieder einmal - Bayern München. Über das Abschneiden des 1. FC Köln, insbesondere in spielerischer Hinsicht, breite ich lieber den Mantel des Schweigens. Als Kölner Fußballanhänger ist man ja schon glücklich über die 8 Punkte Abstand zu den Abstiegsrängen beziehungsweise dem Relegationsplatz und darüber, daß man nicht bis zum letzten Spieltag um den Klassenverbleib zittern mußte.
Nun ging es nach der Verleihung der Meisterschale auf dem grünen Rasen munter weiter. Da alle wichtigen Entscheidungen im Fernsehen gezeigt wurden, kam ich in den vergangenen Tagen in den Genuß von insgesamt acht Partien.
Vorigen Mittwoch sah ich mir das Europa League-Endspiel zwischen Atletico Madrid und dem FC Fulham an, das die Spanier mit 2:1 für sich entschieden. Schade, als Anhänger des englischen Fußballs habe ich den Londonern, die zuvor den VfL Wolfsburg und den Hamburger SV ausgeschaltet hatten, die Daumen gedrückt.
Am Donnerstag folgte das nicht gerade berauschende 3:0 im Länderspiel zwischen Deutschland und Malta und am Abend das Hinspiel in der Relegation um den verbleibenden Platz in der Bundesliga. Der 1. FC Nürnberg schlug den Zweitligadritten FC Augsburg mit 1:0 und legte damit den Grundstein für den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.
Am Freitag kam es zur ersten Begegnung in der Relegation zwischen dem FC Ingolstadt und Hansa Rostock. Rostock mußte ohne die Unterstützung seiner Fans auskommen, die am letzten Saisonspieltag in Düsseldorf randaliert hatten. Daß Ingolstadt den Zweitligisten mit 1:0 schlägt, hatte ich trotzdem nicht erwartet.
Das Pokalendspiel am Samstag war eine fußballerische Demonstration der von mir so wenig geliebten Bayern. Die Münchener, die eine Woche zuvor die Meisterschale in Empfang genommen hatten, demontierten Weder Bremen humorlos mit 4:0, sackten den DFB-Pokal und damit zum wiederholten Male das Double ein.
Am Sonntag ging ich ins Südstadion und sah mir das NRW-Liga-Spiel von Fortuna Köln gegen die 2. Mannschaft des MSV Duisburg an. Fortuna spielte nicht nur grottenschlecht, sondern verlor zudem durch einen dusseligen Foulelfmeter mit 0:1 und ist damit bereits seit neun Spieltagen sieglos.
Anschließend eilte ich nach Hause, weil in der Glotze das Rückspiel zwischen Augsburg und Nürnberg anstand. Mit einem 2:0-Auswärtssieg machten die Nürnberger ihren Bundesligaverbleib endgültig klar.
Montag kam es dann auch in der Relegation zwischen 2. und 3. Liga zur Entscheidung. Die Rostocker, die vor dem Rückspiel noch zuversichtlich gewesen waren, das Hinspielergebnis umdrehen zu können, verloren zu Hause mit 0:2 gegen den FC Ingolstadt. Während die glücklichen Ingolstädter nach nur einem Jahr Abwesenheit in die 2. Liga zurückkehren, müssen die Rostocker zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den bitteren Gang in die 3. Liga antreten.
Man sieht also, als Fußballfan wird man auch nach Abschluß der Bundesligasaison nicht von Langeweile geplagt. Nun freue ich mich auf das Champions League-Finale zwischen Bayern München und Inter Mailand, und danach geht es endlich mit Riesenschritten auf das Eröffnungsspiel der Fußballweltmeisterschaft zu.

Dienstag, 18. Mai 2010

Ronnie James Dio gestorben

Dio war mein Lieblingssänger in Reihen der Hardrock- und Heavy Metal-Shouter. Er hatte eine markante, kraftvolle und unverwechselbare Stimme und war der beste Sänger, den Rainbow und Black Sabbath, bei denen er Ozzy Osbourne ersetzte, jemals hatten. Dios erstes Sabbath-Album war das hervorragende Heaven and Hell, das heute - zu Recht - als absoluter Klassiker gilt.
1982, nach dem Ausstieg bei Sabbath, gründete Ronnie James seine eigene, schlicht Dio genannte Band und brachte eine Reihe toller Rock-Alben heraus, die heute noch oft bei mir laufen.
Erst vor drei Jahren tat er sich mit seinen Ex-Black Sabbath-Kollegen Tony Iommi, Vinnie Appice und Geezer Butler unter dem Namen Heaven and Hell zusammen.
Nachdem ich Dio mehrmals Solo gesehen habe, hatte ich das Glück, Heaven and Hell im Sommer 2009 bei einem phantastischen Konzert auf dem Bonner Museumsplatz zu erleben. Ronnie James hatte nichts von seiner Stimmkraft verloren, und so durfte ich noch einmal Black Sabbath vom Feinsten sehen und hören.
Künftig wird Dio leider nur noch im Rock'n'Roll-Himmel auftreten. Schnief.

Montag, 17. Mai 2010

Ohne Michael Ballack nach Südafrika

Im Vergleich mit früheren Größen in der deutschen Nationalmannschaft war Michael Ballack für mich immer überschätzt. Ich hätte gern einmal gesehen, daß er in einem Moment da ist, wo es auf ihn ankam. Leider war das kaum einmal der Fall, nicht bei der Weltmeisterschaft 2006 und nicht im Finale der Europameisterschaft 2008. Nichtsdestotrotz ist er eine Stütze der aktuellen Nationalmannschaft und in meinen Augen für die Weltmeisterschaft in Südafrika unentbehrlich.
Dort wird er aber nun verletztungsbedingt nicht teilnehmen können.
Im englischen Pokalfinale seiner Mannschaft Chelsea London wurde Ballack von Gegenspieler Kevin Prince Boateng vom FC Portsmouth aufs übelste umgetreten. Ich habe mir die Szene mehrmals im Internet angesehen und finde keine Entschuldigung dafür. Boateng hatte keine Chance, an den Ball zu kommen. Er ging ohne Rücksicht auf Verluste direkt auf Ballacks Knochen.
Nun ist Boateng nicht unbedingt das, was man einen fairen Gegenspieler nennt. Der in Berlin geborene Dreiundzwanzigjährige hat sich schon öfters als disziplinloser Charakter gezeigt, und ein Foul wie das gegen Ballack ist für mich unentschuldbar.
Bezeichnend ist, daß Boateng bei der Weltmeisterschaft mit Ghana in der Vorrunde gegen Deutschland antritt. Ob beabsichtigt oder nicht, jedenfalls hat er mit seinem üblen Einsteigen vorzeitig einen Aktivposten der deutschen Mannschaft aus dem Spiel genommen. Ich bin gespannt, wie Bundestrainer Joachim Löw Ballacks Ausfall in einer zentralen Rolle kompensieren wird.
Doch abgesehen von Boatengs reifer Leistung bin ich davon überzeugt, daß wir als Gruppensieger aus der Vorrunde hervorgehen werden.

Samstag, 15. Mai 2010

Unglückliche Terminplanung

Den diesjährigen AustriaCon in Wien will ich unbedingt besuchen und habe meine Teilnahme auch schon zugesagt, zumal ein paar Bekannte aus Köln ebenfalls hinfahren wollen.
Nun las ich vom Elstercon, der 2010 gleichzeitig Jahrescon des Science Fiction Club Deutschland ist und im Haus des Buches in Leipzig stattfindet. Es ist bereits der 10. Elstercon, den die Leipziger Science Fiction-Freunde auf die Beine stellen.
Zwar war ich im vergangenen Jahr in Leipzig, allerdings auf der Buchmesse, auf einem der dortigen Cons hingegen noch nicht. Also schnell ins Internet gegangen, um ein paar weitere Informationen einzuholen - und gestutzt.
Zu meiner Verwunderung gehen beide Cons am gleichen Wochenende über die Bühne, nämlich vom 17. bis zum 19. September. Das ist schade, aber vielleicht klappt es bei mir dann in zwei Jahren mit dem Elstercon.

Freitag, 14. Mai 2010

Klebebilder für Südafrika

Auch zur diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika gibt Panini wieder ein Sammelalbum heraus. Über 600 Bilder bringen einem die Stadien, in denen die Begegnungen stattfinden, und die Spieler der 32 teilnehmenden Nationen nahe.
Wie immer fröne ich meiner Sammelleidenschaft und habe bereits die ersten Sticker eingeklebt. Zwar fehlt in meinem Köln sammelt Köln-Album noch ein einziges Klebebildchen, doch davon lasse ich mich nicht abhalten.
Pikanterie am Rande ist die selbe wie bei jedem Fußball-Sammelalbum. Da es erscheint, bevor die Nationaltrainer ihre endgültigen Mannschaftskader bekannt geben, kommt es immer wieder zu kleinen Fehlern. Schließlich können die Panini-Macher ja nicht in die Zukunft sehen.
So ist in der deutschen Mannschaft Rene Adler zu finden, der verletzungsbedingt nicht mit nach Südafrika fährt, wohingegen Manuel Neuer fehlt. Aufgeführt ist hingegen der seit langem verletzte Simon Rolfes, bei dem klar war, daß er der deutschen Auswahl nicht angehören wird. Zumindest in seinem Fall hätte man ein wenig mehr Voraussicht walten lassen können.
Doch das trübt den Sammelspaß nur wenig. Mit dem Album steigt die Vorfreude auf die WM noch ein bißchen mehr, und ich fiebere jetzt schon mit unserer Mannschaft.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Jan Gardemann nominiert

Mein Ren Dhark-Kollege Jan Gardemann ist für den Deutschen Science Fiction-Preis 2010 nominiert, und zwar gleich in zwei Kategorien.
Der Remburg-Report, erschienen im Atlantis-Verlag, steht in der Sparte Bester Roman zur Auswahl und konkurriert damit unter anderem mit Limit von Frank Schätzing. Mit der in der Computerzeitung c't 24 und 25 veröffentlichten Story Techne geht Gardemann zudem bei den Kurzgeschichten ins Rennen.
Der Deutsche Science Fiction-Preis 2010 wird am 18. September auf dem Elstercon, dem diesjährigen SFCD-Jahrescon, in Leipzig verliehen. Ich drücke dir die Daumen, Jan.

Sonntag, 9. Mai 2010

Intercomic 67

Am 8. Mai fand in Köln-Mülheim die Intercomic statt. Zwei Mal im Jahr geht die Messe für Comics und Romane in der Mülheimer Stadthalle über die Bühne, und dies war bereits die 67. Veranstaltung ihrer Art. Einen Besuch lohnt sie immer.
Gleich rechts vom Eingang hatte Jörg Kaegelmann sich strategisch günstig mit dem Blitz-Verlag platziert. Neben einigen Büchern aus seinem Verlagsprogramm präsentierte Jörg eine Reihe von Originalbildern des 1990 verstorbenen Rudolf Sieber-Lonati. Der Wiener Künstler zeichnete jahrzehntelang Titelbilder für viele bekannte Romanheftserien im Science Fiction-, Krimi-, Western- und Gruselbereich, darunter Utopia, Kommissar X und Butler Parker, Larry Brent und Macabros.
Ein anderer Zeichner, eine Legende geradezu, war auf der Messe persönlich zugegen. Als Stargast wurde Hansrudi Wäscher für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der Pionier des deutschen Comics ist mittlerweile 82 Jahre alt, was ihm wirklich nicht anzumerken ist. Ich erinnere mich, schon als kleiner Junge seine Serien Nick, der Weltraumfahrer und Sigurd verschlungen zu haben. Nicht minder bekannt sind Falk, Tibor oder Akim, die Wäscher allesamt geschaffen und gezeichnet hat. Es ist schön, den großen alten Mann des deutschen Comics auf der Bühne sitzen und seinen Fans Autogramme schreiben zu sehen.
Zwischendurch führte ich eine Reihe von interessanten Gesprächen. Mit dem Autor Christian Montillon gedachte ich noch einmal Perry Rhodan Action, jenem Perry Rhodan-Ableger, der es seinerzeit auf 3 Staffeln und 36 Hefte brachte. Nach den von Christian verfaßten Exposes habe ich immerhin sechs Romane zu PRA beigesteuert. Noch heute trauere ich der Serie nach und bedaure, daß es nicht zu weiteren Staffeln kam.
Auch Werner Fuchs hatte mit seinem Verlag Fantasy Productions einen eigenen Stand, und natürlich unterhielten wir uns über die von ihm publizierten Atlan-Taschenbücher. Wenige Tage zuvor hatte ich mein neues Atlan-Manuskript abgeliefert, und Rüdiger Schäfers neuer Atlan, der erste Band der Marasin-Trilogie, war druckfrisch auf der Intercomic zu bekommen.
Die Zeit verging wie im Fluge, denn in den übersichtlichen Räumen der Stadthalle trifft man auch ohne sich zu verabreden stets den einen oder anderen Bekannten. So besuchte ich Heinz Mohlberg vom Kölner Mohlberg-Verlag an seinem Stand und schaute bei Joachim Otto und seiner Romantruhe vorbei. Dort traf ich den Schriftsteller Earl Warren, und wir tauschten uns darüber aus, woran wir derzeit gerade schreiben.
Gegen 15.00 Uhr verließ ich die Messe und machte mich auf den Weg in die Stadt. Auf keinen Fall wollte ich die Bundesliga-Begegnungen verpassen. Schließlich stand der letzte Spieltag der abgelaufenen Saison an.