Freitag, 17. August 2012

Rolling Stone Magazin 214


Die August-Ausgabe des Rolling Stone wartet mit einem netten Special auf. Eine sechzigköpfige Jury aus Journalisten und Musikern hat die 100 besten Singer-Songwriter-Alben aller Zeiten gekürzt. Natürlich gelingt eine solche Auswahl nie objektiv, weil jeder seinem eigenen Geschmack folgt. Doch je mehr Leute die Auswahl treffen, umso repräsentativer wird sie. Ich mag solche Rankings.

In der Auswahl tummelt sich einiges, was Rang und Namen hat. Der Großteil der Interpreten ist mir bekannt, von den hundert Alben kann ich das weniger behaupten. Die einzigen, von denen ich Platten bzw. CDs besitze, sind Bob Dylan, Neil Young und Bruce Springsteen. Daß Blonde On Blonde und Harvest die beiden vorderen Plätze belegen, wundert mich nicht. Von den platzierten Dylan-Alben besitze ich immerhin satte acht Stück, von Young fünf und von Springsteen drei. Darunter ist meine Lieblingsscheibe Born To Run. Der Rest der vertretenen Interpreten - Pustekuchen.

Der ansonsten für mich interessanteste Beitrag trägt den Titel "Die letzten Aufrechten" und dreht sich um das derzeitige Schaffen von Lynyrd Skynyrd. Leider begnügt er sich mit gerade einmal zwei Seiten. Da wäre mehr drin gewesen. Noch mauer sieht es bei anderen Artikeln aus. Rushs neues Album Clockwork Angels ist im Grunde ein zwölfteiliger Science Fiction-Roman, angesiedelt im Steampunk. Hermann Hesses Todestag jährte sich zum fünfzigsten Mal. Green Day veröffentlichen in den nächsten Monaten gleich drei neue Alben, und Ridley Scott ist mit Prometheus selbstverständlich auch vertreten. Zu schade, daß keiner dieser Artikel über eine Seite hinausgeht. Ich beklagte es schon anderenorts. Auch der Rolling Stone wird oberflächlicher und bedient mittlerweile verstärkt den kleinen Hunger zwischendurch, statt opulente Mahlzeiten zu kredenzen.

Aufhorchen läßt eine Aussage, die Ridley Scott auf die Frage nach einem weiteren Blade Runner Abenteuer tätigt. Das Problem sei zwar, daß Blade Runner eigentlich eine abgeschlossene Geschichte ist - womit ich ihm vorbehaltlos zustimme -, er sich aber dennoch in Kürze mit dem damaligen Drehbuchautor Hampton Fancher treffe. Man habe eine zündende Idee und werde daran arbeiten. Da bin ich mal gespannt. Bitte bloß keinen schalen Aufguß des Meisterwerks.

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