Montag, 30. Dezember 2013

Begegnung auf dem Friedhof

Zuweilen ereignen sich die wunderlichsten Zufälle, wie ich gestern wieder einmal feststellen durfte. Sonntags gehe ich häufig spazieren, meistens irgendwo in der Südstadt, im Vringsveedel, in Zollstock oder Raderthal. Dabei mache ich nicht selten einen Abstecher auf den Südfriedhof, wo meine Großmutter liegt, zu der ich ein sehr inniges Verhältnis hatte. Ich nehme dann eine Blume mit oder zünde eine Kerze an. Die Krux an der Sache ist nur, daß ich an die Kerze zwar immer denke, die Streichhölzer oder ein Feuerzeug jedoch mit schöner Regelmäßigkeit vergesse. So auch gestern.

Zufällig kam ein Mann in meinem Alter vorbei, den ich um Feuer bat. Er schaute mich kurz an, dann fragte er: "Sind Sie nicht der bekannte Science Fiction-Autor Achim Mehnert?" Ich stutzte und antwortete ein wenig verlegen: "Bekannt zwar nicht wirklich, aber Achim Mehnert stimmt."

Daraufhin gab er sich als mein Mitabiturient Max zu erkennen. Ich war schlicht baff und mußte zugeben, ihn meinerseits nicht erkannt zu haben. Dennoch freuten wir uns beide, denn wir haben zu Oberstufenzeiten des öfteren zusammengehockt. Max war damals zwar nicht aktiv in der SF-Szene involviert, ließ sich aber wohl davon ein wenig mitnehmen. So war er eins der ersten Mitglieder des Kölner SF-Clubs "Die Terraner", und er besuchte anfangs auch den einen oder anderen Coloniacon.

Nach dem Humboldt-Gymnasium haben wir uns dann völlig aus den Augen verloren. Und nun plötzlich wärmten wir neben dem Grab meiner Großmutter ein paar Erinnerungen auf und verabredeten, demnächst mal zusammen ein Bier trinken zu gehen. Unverhofft kommt oft. Gegen derlei zufällige Zusammenstöße habe ich nicht das geringste einzuwenden.

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Vorweihnachtliche Verlagstradition

So sicher wie das Amen in der Kirche sind zwei Postsendungen, die mich jedes Jahr wenige Tage vor Weihnachten erreichen. Die eine kommt vom Ren Dhark-Chefautor. Hajo F. Breuer läßt es sich nämlich nicht nehmen, jedem aus dem Autorenteam eine Flasche Single Malt zu schicken. Der Autorengaumen will ja verwöhnt sein. Die Flasche mit dem verlockend golden schimmernden Naß steht ungeöffnet und von Kerzen angestrahlt hinterm Adventskranz. Ich glaube, morgen werde ich eine Geschmacksprobe durchführen.

Die andere Sendung stammt aus der Perry Rhodan-Redaktion. Es ist eine hübsch bunte Karte mit jährlich wechselndem Motiv, die von allen Redaktionsangehörigen unterschrieben ist. Diesmal stammt die Graphik von dem Künstler Michael Vogt. Sie zeigt drei Personen, die aus einer Raumschiffluke springen und an einem riesigen Kristall runterrutschen, nämlich eine Frau, einen Mann und einen Außerirdischen. Der Mausbiber Gucky ist unverkennbar, und bei dem Mann handelt es sich vermutlich um den Sofortumschalter Rhodan höchstselbst. Ich habe jedoch keine Ahnung, wen die dunkelhaarige Frau darstellen soll.

Dienstag, 24. Dezember 2013

Allen ein frohes Fest

Wieder ist ein Jahr vergangen, wieder ist die Zeit der Ruhe gekommen, um in sich zu kehren und verschiedene Dinge Revue passieren zu lassen. Das gehört für mich zum Weihnachtsfest dazu, ebenso wie die Besinnlichkeit, die sich bei mir von allein einstellt, ohne daß ich bewußt danach greifen muß. In der Tat, an den Weihnachtstagen gelingt es mir, völlig abzuschalten. Alles andere tritt in den Hintergrund.

Möge es auch euch so gehen - so ihr dies wollt. Jedenfalls wünsche ich allen ein frohes und besinnliches, ein ruhiges und friedliches Fest. Und an dieser Stelle auch gleich einen guten Rutsch und ein glückliches neues Jahr. Wenn ihr mögt, bleibt meinem Blog auch 2014 treu. Ich freue mich über jeden Besucher und Leser.

Akustische Klassiker im Nox

Der Gastro-Szene ist Martin Quast hinter der Theke verloren gegangen, seine Musik macht er weiter. Zum Glück. Es wäre wirklich schade, wenn er seine Fähigkeiten als Sänger und Gitarrist dem Publikum nicht mehr nahe brächte. Am gestrigen Abend trat er im Nox auf, nur mit akustischer Gitarre, so wie man es von ihm kennt.

Martin kann singen und hat eine gute Gesangsstimme - die ich mit seiner Sprechstimme allerdings nie in Einklang bringe. Beide sind für mich, als stammten sie von zwei verschiedenen Menschen. Ich staune immer wieder darüber. Was sich nicht ändert, sind seine akustischen Interpretationen bekannter Stücke der Rockmusik. Aus den vorhandenen Juwelen macht er eigene kleine Perlen.

Sein Repertoire ist dabei breit gefächert, wie er im Nox einmal mehr unter Beweis stellte. Martin sprang zwischen Crosby Stills & Nash, Police und den Beatles hin und her, er wechselte von Neil Young zu U2 und von Bob Dylan zu Marillion. Daß er meinen Musikgeschmack trifft, wußte ich natürlich schon vor dem Konzert.

Als er ankündigte, der nächste Song werde einem im Publikum sicher gefallen, weil derjenige den Komponisten mag, und er mir dabei einen kurzen Blick zuwarf, ahnte ich, daß Bruce Springsteen folgen würde. So war es. Ich entspannte mich zu Youngstown vom 95er Boss-Album "The Ghost of Tom Joad". Als die ersten Akkorde von Wish You Were Here erklangen, schloß ich unbewußt die Augen und fühlte mich in die Achtziger Jahre zurückversetzt, zu den beiden Pink Floyd-Konzerten, die ich damals im Müngersdorfer Stadion gesehen habe.

Santanas Black Magic Woman folgte, Bob Marleys wunderbarer Redemption Song und  Hey Joe von Jimi Hendrix. Martin war in bester Spiellaune. Der sympathische Kerl mit seiner Gitarre wollte gar nicht aufhören. Für mich war es ein ausgesprochen entspannter und gemütlicher Abend, an dem ich einfach die Seele baumeln ließ. Die beste Einstimmung auf die besinnlichen Weihnachtstage.

Sonntag, 22. Dezember 2013

Kasalla im Gloria

Sie sind die Senkrechtstarter der Kölner Musikszene, die fünf Jungs von Kasalla. Was soviel bedeutet wie Krawall oder Ärger. Sänger, Gitarrist, Bassist, Schlagzeuger und Keyborder machen deutlich, wohin die Reise geht, dazu ausnahmslos mit kölschen Texten. Es ist beeindruckend, wie die junge Mundartband in den gerade einmal zwei Jahren ihres Bestehens und mit inzwischen zwei Alben durchgestartet ist. Nicht ganz schuldlos daran ist sicher der Einsteiger Pirate, ihre erste Single-Auskopplung, die 2012 mit gehißter Flagge, Totenkopf und roter Nase wie ein Donnerschlag in den Karneval Einzug hielt.

Ein wenig werden sie seitdem dem Karneval zugeordnet, und dort haben sie großen Erfolg. Ansonsten werden sie sowohl im Rock als auch im Pop verortet, beides sicher nicht zu Unrecht. Für mich fallen sie schlicht und einfach unter das weite Feld des Kölschrock. Belege dafür sind die aktuellen Stücke Kumm mer lääve und Der Fluss, die meilenweit vom Karneval entfernt sind, das erste geistreich-lebensbejahend und mit einem witzigen Video produziert, das zweite nachdenklich, besinnlich und melancholisch, fast schon sentimental, ohne in Kitsch abzugleiten.

Eine besondere Leistung von Kasalla ist es, bei Kritikern gleichermaßen gut anzukommen wie beim Publikum. Ebenso bei Jung und Alt. Entsprechend gemischt war das Publikum im Gloria-Theater, wo ich sie jetzt zum ersten Mal live gesehen habe. Nach ihrer ersten Tour im vergangenen Sommer, die in drei ausverkauften Konzerten in der Live Music Hall gipfelte, wollten sie sich im Gloria-Theater mit einem Jahresabschlußkonzert verabschieden. Daraus wurden gleich vier aufeinanderfolgende Abende, allesamt ausverkauft.

Es ging los mit einem halben Dutzend rockiger Stücke, um die Zuschauer anzuheizen - was aber nicht nötig war. Denn von Beginn an hatten Kasalla ihr textsicheres Publikum bestens im Griff. Offenbar haben sie sich bereits eine respektable Fanschar erspielt. Ich kannte im Grunde kaum mehr als die Stücke, die bei youtube zu finden sind, und unter denen gibt es keinen Ausfall. Ich hätte jedoch nicht erwartet, daß die Band in der Lage ist, ein zweieinhalbstündiges Programm mit Leben, Intensität und guter Musik zu füllen. Das tat sie aber, was mich nun richtig neugierig auf die beiden Alben macht.

Kasalla verfügen über ein Repertoire, das man nach nur zwei Scheiben nicht erwartet und das sich über verschiedene Musikstile erstreckt. Rock, Balladen, ein bißchen Tanzmusik ist auch dabei. Alles, wie schon erwähnt, auf Köln. Hochdeutsch scheint bei den Jungs zumindest in musikalischer Hinsicht verpönt zu sein. Das ist gut so, und ich hoffe, das bleibt auch so. Davon können die Höhner sich eine Scheibe abschneiden.

Überraschungen gab es einige. Nach den anfänglichen elektrifizierten Fegern wurde mit klassischen Instrumenten in den Akustikmodus geschaltet. Kontrabaß, Cello, Xylophon statt Schlagzeug und die Quetsch. Sogar die durch Hans Süper populär gewordene Flitsch kam zum Einsatz, speziell beim Krätzchen Wenn ich Millionär wöhr, der ältesten sparsam instrumentierten musikalischen Vortragsform in Köln, wie man sie beispielsweise von Karl Berbuer oder Horst Muys kennt.

Gassenhauer wie Immer noch do haben Kasalla ebenso drauf wie irische Klänge oder ihren eigenen Beitrag zu Arsch huh. Auch auf musikalisch dicke Hose können sie machen. So geschehen bei den Einsätzen einer vierköpfigen Bläsersektion, bestehend aus zwei Trompeten, Posaune und Saxophon, oder bei der vokalen Unterstützung von drei Backgroundsängerinnen. Als zur Zugabe Pirate erklang, dachte ich, gleich hebt das Gloria ab. Das Programm war gleichermaßen gut wie abwechslungsreich. Ich erwähne es noch einmal: das alles nach erst zwei Jahren Bandbestehen und zwei Alben.

Dabei merkte man den fünf Musikern den Spaß an, den sie auf der Bühne und bei der Darbietung ihrer Lieder haben. Entwickelt Kasalla sich so weiter, bin ich gespannt, welche Hallen die Jungs in ein paar Jahren füllen werden. Gäbe es mehr neue, junge Bands wie sie - oder auch Cat Ballou - wäre mir um die Zukunft kölscher Mundartmusik nicht bange.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Das Erwachen

Das Titelbild der Taschenbuch-Ausgabe
Das ist ja wirklich schon fast wie Weihnachten. Ein Paket nach dem anderen trudelt ein. Nach den Ren Dhark-Büchern gestern erhielt ich heute weitere Belegexemplare. Im Gegensatz zu Dhark ist die Umschlaggestaltung nicht schwarz, sondern grün, was der Reihe bei Fans den inoffiziellen Namen Grünbände beschert hat.

Richtig, es sind Atlan-Bücher. Mein Roman Das Erwachen erschien im Dezember 2009, also auch schon wieder vor vier Jahren. Kinder, wie die Zeit vergeht. Das Erwachen war der Mittelband der sogenannten Höllenwelt-Trilogie, eingerahmt von Rüdiger Schaefer und dem inzwischen verstorbenen Altmeister Hans - oder auch Hanns - Kneifel. Die ursprünglichen Taschenbuchausgaben werden bei BS Editionen jetzt als Hardcover neu aufgelegt.

Nach vier Jahren bekomme ich den Inhalt nur noch fragmentarisch zusammen. Ich werde in den nächsten Tagen in dem Buch schmökern, um ihn mir besser in Erinnerung zu rufen. Jedenfalls gibt es außer mit dem Arkoniden Atlan ein Wiedersehen mit dem Mutanten Fellmer Lloyd. Eine besondere Rolle in der Geschichte spielt die SolAb-Agentin Rhaen Tolsom, die das Titelbild ziert. Zudem hat der Vario-0C seinen ersten Auftritt, der Prototyp des später bei Perry Rhodan legendär werdenden Vario-Roboters.

Montag, 16. Dezember 2013

Parock

Wenige Tage vor Weihnachten erreichte mich das letzte in diesem Jahr erscheinende REN DHARK-Buch. Die 45. Ausgabe von Weg ins Weltall trägt den Titel Parock und enthält Romanbeiträge von Jan Gardemann, Uwe Helmut Grave und mir. Das Titelbild stammt wie gewohnt von Ralph Voltz, die Exposes zu den drei Romanen aus der bewährten Ideenschmiede von Hajo F. Breuer. Mit dem vorliegenden Buch liegen nun drei Viertel des laufenden Zyklus hinter uns.

Ren Dhark erlangt weitere Informationen über den geheimnisvollen Feind, der der Menschheit anscheinend so unversöhnlich gegenübersteht. Dabei erhält er einen Einblick in Ereignisse, die in ferner Vergangenheit stattfanden. Verantwortlich dafür ist Parock, das monströse, vier Meter große Wesen, mit dem der Commander der Planeten auf einem unbewohnten Planeten gestrandet ist.

Sonntag, 8. Dezember 2013

15. Todestag von Wolfpeter Ritter

Ich weiß noch, wie und wo ich von Wolfpeter Ritters Tod erfuhr. Ende der Neunziger Jahre arbeitete ich beim Bauhaus in Leverkusen, genauer gesagt leitete ich die dortige Elektroabteilung. An einem Dezembertag las ich in der Frühstückspause bei einem Brötchen und einer Tasse Kaffee die Tageszeitung Kölner Express. Auf einer der Seiten stach mir die Schlagzeile "Kölner Perry Rhodan-Autor gestorben" ins Auge. Mein Blick blieb an dem Bild von Wolfpeter hängen, dann las ich den Artikel.

Er war am 8. Dezember dort gestorben, wo er gelebt hatte, nämlich im rechtsrheinischen Kölner Stadtteil Porz. Ich war wie vor den Kopf geschlagen, ich konnte es nicht fassen. Ich rief umgehend den Perry Rhodan-Redakteur in Rastatt an, keine Ahnung warum. Vielleicht trieb mich die abwegige Hoffnung, einem Irrtum aufzusitzen, einem geschmacklosen Scherz. Nur, es war nicht der 1. April, und natürlich erhielt ich die traurige Bestätigung von einem hörbar geknickten Klaus N. Frick.

Geschrieben hat Wolfpeter in meiner Erinnerung stets unter dem Pseudonym Peter Terrid, obwohl er noch weitere Künstlernamen benutzte. In der Hauptsache kannte ich ihn von Perry Rhodan, wo er gleichermaßen spannende wie intelligente Romane ablieferte. Ich kann mich kaum daran erinnern, daß mir einer seiner Rhodan-Beiträge einmal nicht gefiel. Unterhaltsam waren sie allemal. Er schrieb aber auch für diverse andere Serien und Reihen, darunter Atlan, Mythor, Terra Astra und Kommissar X.

Persönlich begegnet bin ich ihm zahlreiche Male. Vorwiegend aufs Cons, darunter natürlich immer wieder auf dem Coloniacon, der für Wolfpeter ein Heimspiel war und bei dem er einmal sogar den Mitveranstalter gab. Ich erinnere mich daran, wie ich ihn zu Hause in Porz besuchte und daß wir irgendwann mal in einer Kneipe beisammen hockten, obwohl er gesundheitliche Probleme mit den Füßen hatte und ihm das Gehen schwerfiel. Nach wenigen Schritten mußte er sich immer wieder hinsetzen, was er zwar beklagte, ohne sich jedoch davon verdrießen zu lassen. Er interessierte sich für alle möglichen Themen und besaß eine glänzende Allgemeinbildung. Er war ein charmanter und eloquenter Plauderer, weshalb er auf Cons stets ein gern gesehener Bühnengast war.

Eine witzige Anekdote ist mir unvergessen. Sie muß sich 1998 auf dem Garchingcon zugetragen haben, nur wenige Monate vor seinem Tod. Wolfpeter und ich hockten in einer Ecke zusammen, und er klagte scherzhaft über die Last der hinzugekommenen Pfunde. Ich versuchte ihn damit zu trösten, daß auch ich ein wenig zugelegt habe. Er winkte nur ab und meinte süffisant: "Das bißchen ist doch gar nichts. Warte erst einmal ab, wenn wir dich zum Team-Autor gemacht haben." Damit bezog er sich auf mein im Vorjahr erschienenes Perry Rhodan-Taschenbuch Rückkehr nach Derogwanien. Da ahnte ich noch nicht, daß es unser letztes Gespräch sein sollte.

Wenige Tage nach der traurigen Nachricht, daß er uns verlassen hatte, fuhr ich zu seiner Beerdigung nach Uerdingen. Dort war er geboren worden, und dort fand er nun seine letzte Ruhestätte. Es war ein grauer, düsterer Tag, dem Anlaß angemessen. Neben seiner Lebensgefährtin und weiteren Angehörigen waren auch einige seiner Leser zugegen, um sich auf diesem Weg von ihm zu verabschieden. Jemand hatte vor der Trauerfeier eine Autogrammkarte von Wolfpeter an den Sarg gelehnt. Ich sehe sie heute noch da stehen.

Samstag, 7. Dezember 2013

Unser Mann im All stand hinter Glas

In der ersten Hälfte der Siebziger Jahre wohnte ich in der Volksgartenstraße in der südlichen Kölner Innenstadt. Wie es der Name verrät, zieht sie sich entlang des Volksgartens, eines innerstädtischen Parks, in dem ich heute noch oft spazieren gehe. Eine nur hundert Meter lange Seitenstraße ist die Loreleystraße mit der Grundschule, die mein Bruder besuchte.

Gleich gegenüber der Schule gab es einen kleinen, begehbaren Kiosk. "Büdchen" sagt man in Köln dazu. Rechts der Glastür befand sich das Schaufenster mit allem möglichen Kram, an den ich mich nicht mehr erinnere. Links jedoch gab es eine abschließbare Glasvitrine, an der ich mir so manches Mal die Nase plattgedrückt habe. Denn in der Vitrine standen diverse Ausgaben der Comic-Reihe "Perry - unser Mann im All". Ich weiß heute gar nicht mehr, ob die bunten Heftchen wöchentlich oder zweiwöchentlich erschienen. Anscheinend schickte der Kioskbetreiber die nicht verkauften Hefte nicht zurück, sondern stellte sie in die Vitrine, um die Kinder aus der Gegend anzulocken. In mir hatte er ein williges Opfer gefunden, das regelmäßig sein Taschengeld dorthin trug.

Hinzu kam, daß es damals Dreierbände gab. Sprich, der Verlag packte drei ältere Hefte zusammen, versah sie mit einem zusätzlichen Umschlag und brachte sie abermals an die Kioske. Auch davon standen immer mehrere Ausgaben in der Vitrine. Dummerweise waren die drei enthaltenen Comics jedoch nie fortlaufend, was einen bei der Komplettierung der Sammlung vor riesige Probleme stellte. Ich habe einmal versucht, die drei Hefte aus dem Umschlag zu trennen. Es war das reinste Fiasko. Da sie eingeklebt waren, ging es nur mit Gewalt, und am Ende hielt ich lauter lose Blätter in der Hand.

Es war auch eben jener Kiosk, in dem mir mein erster Perry Rhodan-Roman in die Hände fiel. Allerdings im Ladeninneren, wo er in einem Ständer präsentiert wurde. Daß es sich um keinen Comic handelte, fiel mir erst auf, als ich wieder auf der Straße war und die Seiten umblätterte. Es war Band 600 der Romanausgabe, betitelt Die unsichtbare Grenze und mit dem doppelten Gucky auf dem Cover. Umgetauscht habe ich ihn nicht. Stattdessen las ich von Stund an neben den Comics auch die Romane.

Vor ein paar Tagen war ich wieder einmal im Volksgarten, und mein Weg führte mich durch die Loreleystraße. Die Grundschule gibt es noch, und auch das Büdchen. Die Aufteilung des kleinen Lädchens zeigt sich wie damals. Der Zahn der Zeit ist scheinbar spurlos daran vorbeigegangen. In der Glasvitrine stehen heute allerdings überwiegend Motorradmagazine und Frauenzeitschriften. Von Comics oder Heftromanen keine Spur. Schade eigentlich. Unsern Mann im All hätte ich doch gleich mitgenommen.

Freitag, 6. Dezember 2013

Thomas Knip über die Comicmesse

Über die letzte Intercomic habe ich bereits berichtet. Nun stieß ich auf einen lesenswerten Bericht des in Berlin lebenden Autors und Ebook-Verlegers Thomas Knip, der die Comicmesse im November ebenfalls besucht hat. In seinen Blog schaue ich ohnehin immer wieder hinein.

Beim Schmökern liefen zahlreiche Bilder der Veranstaltung noch einmal in meinem Kopf ab. Eine schöne Erinnerung aus dem Blickwinkel eines anderen. Ich war ein wenig erstaunt, wie sehr manche Dinge, die Thomas ausführte, für mich zur Normalität geworden sind. Oder geworden zu sein scheinen. Sollten sie aber nicht.

http://thomas-knip.blogspot.de/2013/11/auge-in-auge-mit-dem-leser-auf-der.html#more

Mittwoch, 27. November 2013

Ren Dhark Neo

"Neo" nennen es die einen, "Reboot" die anderen. Perry Rhodan macht es, Raumschiff Promet macht es. Beide Begriffe bezeichnen den Neustart einer Serie - beziehungsweise die Neuschreibung darin erschienener Romane. Andere als die früheren Autoren schreiben ein Werk noch einmal neu, aus heutiger Sicht, in aktualisiertem, modernen Gewand.

Die aus den Sechziger Jahren stammenden Ren Dhark-Abenteuer wurden nach einer jahrzehntelangen Pause im März 2000 fortgesetzt. Das geschah nicht mehr als Heftroman, sondern in Form schmucker Buchausgaben. Unter der Herausgeberschaft von Hajo F. Breuer zeichneten Manfred Weinland, Ewald Fehlau, Uwe Helmut Grave und Werner Kurt Giesa für die vier Teilromane im ersten Buch verantwortlich. Weinland und Fehlau sind schon vor Jahren aus der Serie ausgeschieden, Giesa ist 2008 verstorben. Längst sind andere Autoren, zu denen auch ich gehöre, federführend. Aus der Anfangszeit der neuen Abenteuer sind nur Hajo F. Breuer, dessen Exposés ich schätze wie keine anderen, und Uwe Helmut Grave übrig geblieben.

Während die Bücher ungebremst weiterlaufen, hat Ren Dhark mittlerweile auch den Weg ins Ebook-Format gefunden. Seit wenigen Monaten erscheinen die klassischen Geschichten aus der Ära von Kurt Brand, und in Kürze startet der erste Zyklus der Fortschreibungen als digitale Ausgabe. Es ist der sogenannte "Drakhon-Zyklus", in den ich seinerzeit beim 7. Buch als Autor eingestiegen bin.

Die Printausgaben werden für die Ebooks so übernommen, wie sie ab dem Jahr 2000 erschienen sind. Eine Ausnahme gibt es allerdings. Der allererste Roman mußte aus verlagsinternen Gründen neu geschrieben werden - womit ich den Bogen geschlagen habe zu meinen einleitenden Sätzen. Ein Ren Dhark-Neo, aber nicht irgendeiner, sondern die erste Geschichte der Fortschreibung, die die Überleitung bildete von der klassischen Ära der Sechziger Jahre ins beginnende 3. Jahrtausend. Und ausgerechnet ich hatte das Vergnügen, diesen Roman zu schreiben.

Schon bevor ich die ersten Zeilen niederschrieb, war ich begeistert von der Tatsache an sich. Es war wie eine kleine Zeitreise, die mich dreizehn Jahre in die Vergangenheit führte. Zeitweise war es ein eigenartiges Gefühl, die alte Geschichte zum zweiten Mal zu erzählen, aus meiner Warte, mit meinem vermutlich ganz anderen Stil, als es der ursprüngliche Autor getan hat. Dessen Roman habe ich bewußt nicht gelesen, um keiner Beeinflussung zu unterliegen, sondern mich ausschließlich auf meine Interpretation des Exposé-Inhalts konzentrieren zu können.. Halt so, wie es bei den laufenden neuen Romanen ohnehin der Fall ist.

Die Arbeit ging mir schnell und flüssig von der Hand. Ich war mit ausgesprochener Begeisterung bei der Sache. Jedes Dhark-Manuskript, an dem ich arbeite, macht mir Spaß. Diesmal jedoch war es etwas ganz Besonderes, eine einmalige Angelegenheit. Die Möglichkeit, den Einstiegsroman für die neuen Abenteuer eines sich über Dekaden erstreckenden Klassikers wie Ren Dhark zu verfassen, läßt sich nun mal nicht beliebig reproduzieren. Ich hoffe, meine Freunde beim Schreiben merkt man dem Ebook später an.

Übrigens wird es bei dieser einen Neuschreibung nicht bleiben. Aus ebenfalls verlagsinternen Gründen wird es für die Ebooks eine weitere Neo-Ausgabe geben. Wie es der Zufall will, betrifft sie das 7. Buch des Drakhon-Zyklus. Das ist eben jene Ausgabe, die für mich den Dhark-Einstieg bedeutete, und auch diesen Roman werde ich schreiben, voraussichtlich im Januar. Damit schließt sich für mich ein kleiner Kreis.

Samstag, 23. November 2013

Straßentaufe zu Ehren von Jean Jülich

Jean Jülich war ein Hansdampf-in allen-Gassen, ein Mahner, der sich bis zuletzt im sozialen Bereich und für ein lebenswertes Miteinander engagierte. Er war denen ein Helfer, die Hilfe brauchten, und damit ein kleines Stück Gewissen von Köln. Der "Schang", wie er genannt wurde, war Komponist und Musiker, Gastronom, Karnevalist und Zeitzeuge des Dritten Reichs. Über viele Jahre hinweg sammelte er Geld für die Waad-Pänz im Sülzer Kinderheim, für Kinder also, die auf Adoption warten. Dafür stampfte er sogar eine eigene Karnevalssitzung aus dem Boden. Bis zu seinem Tod vor gut zwei Jahren, damals 82jährig, blieb er in all diesen Bereichen aktiv.

Mir war er immer vor allem als Edelweißpirat im Kopf, als einer jener nur lose organisierten Jugendlichen also, die sich unter ständiger Lebensgefahr dem Nationalsozialismus verweigerten und von denen einige wie Bartholomäus Schink hingerichtet wurden. Jean Jülich blieb dieses Schicksal erspart. Erst 2005 wurden er und die anderen Edelweißpiraten rehabilitiert, endlich als Widerstandskämpfer anerkannt und nicht länger als Kriminelle diskriminiert. Das geschah insbesondere durch den engagierten Einsatz des damaligen Regierungspräsidenten und heutigen Oberbürgermeisters Jürgen Roters. Im Zuge dessen findet im Kölner Friedenspark seit 2005 jährlich das Edelweißpiratenfestival statt.

Im April 2011, ein halbes Jahr vor Jeans Jülichs Tod, erhielten er und vier weitere noch lebende Edelweißpiraten das Bundesverdienstkreuz, wiederum aus den Händen von Jürgen Roters. Bis dahin war es ein langer Weg gewesen. In der Öffentlichkeit wurden die Gruppenangehörigen noch bis in die Achtziger Jahre als Kraaten angesehen, als Dreck und Pöbel, worüber der Schang sogar ein Lied schrieb. Dann endlich setzte ein Umdenken ein, und Jean Jülich und einige weitere Mitglieder der Kölner Edelweiß-Gruppe wurden 1984 in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt.

Eine weitere Ehrung wurde dem Schang gestern in der Kölner Südstadt zuteil. Da, wo er seit Jahrzehnten gelebt hatte, nämlich in dem Wohnviertel, das auf dem Gelände der ehemaligen Stollwerck-Schokoladenfabrik steht, wurde auf Initiative des SPD-Ortsvereins ein ruhiger baumgesäumter Weg nach ihm benannt. Durch den war er viele Jahre lang täglich spaziert, mitten durch den Stollwerckshof, um seine Runde zu machen. Von zu Hause zur Severinstorburg, die er in seiner Eigenschaft als Gastronom gepachtet hatte, zu ein paar Kölsch und wieder zurück nach Hause.

Die Straßentaufe erfolgte im Beisein seiner Familie, von Freunden, Weggefährten, Politikern und Musikern, die einige von Schangs Liedern spielten. Rolli Brings verlor ein paar Worte über seinen Freund, sang und zupfte die Gitarre. Die singenden Hollunder und De Familich erinnerten ebenfalls auf musikalische Weise an Jean Jülich. Bei dem besonders zu Herzen gehenden Du Paradies am Rhing Colonia mußte ich ein Kölsch kippen, um den Kloß in der Kehle loszuwerden.

Zuvor hatte Innenstadt-Bezirksbürgermeister Andreas Hupke eine gleichermaßen besinnliche wie augenzwinkernde Rede gehalten, die mir gefiel und bestimmt auch dem Geehrten gefallen hätte. Auch der Laudator hatte einen dicken Kloß im Hals und war sichtlich nervös, was er nicht verleugnete. Auf diese Weise lernte ich also auch mal den für meine Gegend zuständigen Bezirksbürgermeister persönlich kennen, mit dem ich mich später noch eine Weile unterhielt und der mir spontan das "Du" anbot.

Als die Kölner Fahne von dem Mast gezogen und das neue Straßenschild "Jean-Jülich-Weg", auch stellvertretend für seine Mit-Edelweißpiraten, sichtbar wurde, brandete der Applaus der zahlreichen Augenzeugen auf. Irgendwer meinte: "Jetzt sitzt der Schang da oben, beobachtet uns und lacht sich über die Jecken kaputt." Eine nette Vorstellung.

Donnerstag, 21. November 2013

Schwerter im Briefkasten

Als ich den großformatigen Umschlag öffnete, der heute in der Post war, glaubte ich beinahe das Klirren von Schwertern zu vernehmen, das Wiehern von Pferden, die Flüche der Rittersleut, das Gelächter der Burgfräuleins und die Minnegesänge der Barden. Tatsächlich war es jedoch nur das Rascheln von Papier, das mich in die Wirklichkeit zurückholte. Denn es war kein kalter Stahl, den ich dem Umschlag entnahm, sondern ein Packen Comics.

Fans von Hansrudi Wäscher ist an dieser Stelle natürlich längst klar, was mir ins Haus flatterte. Es ist ein Stapel Falk-Großbände, die als Vorlage für den nächsten Roman dienen. Vom Titelbild des obersten Heftes lächelt mir Falk entgegen, der kühne Ritter. Er steht inmitten eines Talkessels, und sein Schwert ist zum Himmel erhoben. Ein schönes, dynamisches Wäscher-Motiv.

Noch bin ich mit einem anderen Projekt beschäftigt, dem ersten Roman für eine Science Fiction-Serie. Schätzungsweise ab Anfang, spätestens aber ab Mitte Dezember werde ich dann die zweite Falk-Romanadaption in Angriff nehmen.

Dienstag, 19. November 2013

Gertie - Dat Buch!

Im Internet ist dat Gertie längst Kult. Die rheinische Frohnatur mit der frechen Schnüss ist eine literarische Schöpfung von H. P. Beatnikk - und hinter diesem Pseudonym versteckt sich kein geringerer als der bekannte Science Fiction-Autor Horst Hoffmann. Die aus Alltagssituationen entstehenden Geschichten, durch die Horst seine Kunstfigur Gertie stolpern läßt, sind witzig, locker-flockig und gelegentlich skurril, aber immer ein spaßiges Lesevergnügen.

Seit kurzem nun gibt es GERTIE - DAT BUCH, ein schönes, auch bei Amazon erhältliches Hardcover, das der Autor im Eigenverlag vorlegt. Darin sind auf über 200 Seiten "dreißig von mein beste Geschichten" versammelt, wie Gerties Kodderschnaue einen wissen läßt. Doch damit nicht genug. Gelungene Innenillustrationen gibt es auch, beispielsweise von Elvis oder von Gerties meist bekifftem Nachbarn Jochen. Schon vor vielen Jahren hat Horst Hoffmann bekanntlich Illustrationen zu Atlan-Romanen beigesteuert. In GERTIE sind sie witzig und gefallen mir sehr gut.

Jetzt fand ich das Buch in meinem Briefkasten vor. Horst Hoffmann hat es sich nicht nehmen lassen, mir ein Exemplar zu verehren, quasi als kleinen Dank für meine Laudatio, die ich auf der Intercomic anläßlich der Verleihung des DARK STAR zu seinen Ehren gehalten habe. Und diese Ausgabe hat es fürwahr in sich. Zusätzlich zum normalen Inhalt enthält sie nämlich einen von Horst gezeichneten und colorierten Cartoon, der sich mit meiner Person beschäftigt. Genauer: mit meiner Nervosität, bevor ich die Laudatio hielt.

Klasse getroffen, wunderbar gezeichnet! Ich erkenne mich in dem dargestellten Jeck prima wieder, auch auf der beigelegten Urkunde mit meinem gezeichneten Konterfei. Ein wunderschönes, persönliches Geschenk, das ich hüten werde wie meinen Augapfel. Vielen Dank, Horst!

Montag, 18. November 2013

Die Straße zu den Sternen

Elf Jahre sind vergangen, seit ich bei Ren Dhark einstieg, im Nachhinein eine mittlerweile unglaublich lange Zeitspanne. Bevor ich mich damals daran machte, meinen ersten Romanbeitrag zu der Serie zu schreiben - es war für Schatten über Babylon, den 7. Band des Drakhon-Zyklus -, arbeitete ich mich gewissenhaft in die Materie ein.

Sprich, ich zog das Speziallexikon zurate, beschäftigte mich mit der früheren und der aktuellen Handlung, mit den auftretenden Figuren, den wichtigsten Völkern und den Raumschiffen und Hintergründen. Mit allem, was man halt an dharkspezifischem, serienimmanenten Rüstzeug braucht. Das dharksche Universum hatte da schließlich schon einen beträchtlichen Umfang und eine Komplexität erreicht, der man als Autor gerecht werden muß.

Mit diesem Wissen ging ich an meine neue Aufgabe heran, und genau so wollte ich es. Wenn schon ein Einstieg bei Ren Dhark, so stand es für mich von vornherein fest, dann wollte ich auch gut vorbereitet sein, um der veritablen Serie aus dem vergangenen Jahrtausend mit einer heute noch großen Fan-Schar gerecht zu werden. Denn mit den Fortschreibungen sollte sie erst richtig durchstarten, und das tat sie, wie wir mittlerweile wissen, dann auch.

So las ich selbstverständlich auch die bis dahin erschienenen Romane des zu dieser Zeit laufenden Drakhon-Zyklus. Für den gesamten ihm vorangegangenen Classic-Zyklus reichte die Zeit nicht aus, doch es genügte, den Abschlußband zu lesen. Es war Buch 16 mit dem Titel Die Straße zu den Sternen. Die darin enthaltenen Romane stammten von Staff Caine alias Hermann Werner Peters (1x) und Serienschöpfer Kurt Brand (3x). Geschmückt wurde das Buch von einer sehr schönen im klassischen Zeichenstil gehaltenen Graphik von Swen Papenbrock.

Als ich das Buch jetzt erneut zur Hand nahm, merkte ich, wie viel vom Inhalt ich in den über zehn Jahren doch vergessen hatte. Und der Roman schlug mich in den Bann wie einst. Er ist spannend, bunt, abenteuerlich und beschwört das faszinierende Flair der Science Fiction aus den Sechziger Jahren herauf, ohne dabei im geringsten altbacken zu wirken. Eigentlich wollte ich nur meine Erinnerung an bestimmte Textstellen und Sachverhalte auffrischen, doch das klappte nicht. Es drängte mich, den Roman komplett durchzulesen, und das tat ich in einem Rutsch.

Nun kam ich nicht von ungefähr darauf, das Buch überhaupt wieder einmal aus dem Regal zu ziehen. Es steckt sogar ein ganz konkreter Anlaß dahinter, der mit meinem Schaffen für Ren Dhark zu tun hat und der mich - ich gebe es zu, und das ist nicht übertrieben - doch arg freut. Mehr darüber verrate ich, sobald ich mein just begonnenes Projekt abgeschlossen habe. Denn um genau dieses geht es.

Sonntag, 17. November 2013

Meines Vaters 80. Geburtstag

Heute wäre mein Vater 80 Jahre alt geworden. Wäre er, ist er aber nicht. Geboren wurde er am 17. November 1933, in dem Jahr also, in dem Adolf Hitler auf demokratischem Weg Reichskanzler wurde, die NSDAP die Macht in Deutschland übernahm und die ersten Konzentrationslager entstanden. Er hatte das Glück, selbst 1945 noch zu jung zu sein, um zu jenen Jugendlichen zu gehören, die kurz vor Kriegsende in einem letzten verzweifelten Kraftakt als Kanonenfutter herhalten mußten, um einen Untergang zu verhindern, der längst nicht mehr zu verhindern war.

Heute empfinde ich es als eine gewisse Ironie des Schicksals, daß er starb, als ich bei der Bundeswehr war, nämlich Anfang 1984. Das Orwell-Jahr wollte er sich wohl ersparen. Zu jenem Zeitpunkt war er jünger, als ich es heute bin. Erst wenige Monate zuvor hatte er seinen 50. Geburtstag gefeiert. Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als ich von seinem Tod erfuhr.

Ich war in Neumünster stationiert, irgendwo zwischen Hamburg und Kiel. Wir turnten im Kasernenhof auf unseren Leopard-Panzern herum. Wartungsarbeiten nannte man das wohl. Eine Ordonnanz kam herbeigeeilt und befahl mich zum Kompaniehauptmann. Das war ein höchst ungewöhnlicher Vorgang. Obwohl ich nichts ausgefressen hatte, überkam mich daher ein schlechtes Gewissen. Statt einer Kopfwäsche drückte mir der Hauptmann jedoch die Hand und sein Bedauern aus.

So erfuhr ich es also. Das Ableben meines Vaters lag bereits ein paar Tage zurück, aber niemand hatte mich erreicht. Meine Verwandtschaft, nicht einmal meine Mutter, wußte, wo genau ich stationiert war. Das hatte ich damals für mich behalten. Durch zahlreiche Telefonate - man war zu jener Zeit noch in keinerlei Hinsicht so gut vernetzt wie heute -  und Nachfragen beim Kreiswehrersatzamt fand mein Onkel buchstäblich auf den letzten Drücker heraus, in welchem Kaff in welcher Kaserne ich mich herumtrieb.

Ich wurde umgehend in einen Iltis gesetzt und zum Bahnhof chauffiert. So kam ich noch rechtzeitig zur Beerdigung in Köln an, sonst hätte ich auch die noch verpaßt. Das würde mich wurmen, auch heute noch.

Samstag, 16. November 2013

Einmal Venus und zurück

Der 3. Nick ist abgeschlossen - in Romanform, meine ich. Das Buch wird den Titel In den Sümpfen der Ork tragen. Ich habe heute ein "Fortsetzung folgt" unter das fertige Manuskript gesetzt, kein "Ende". Das ist ein schönes Gefühl. Denn selbstverständlich geht es weiter mit dem Weltraumfahrer Nick und seinen Freunden Tom, Professor Raskin und dem Marsianer Xutl.

Irgendwann im kommenden Jahr mache ich mich an die Romanadaption des vierten Comicabenteuers von Hansrudi Wäscher. Einen genauen zeitlichen Fahrplan dafür gibt es noch nicht. Das ist Zukunftsmusik, genau wie ein bemannter Flug zur Venus. In der Phantasie hingegen sieht die Sache anders aus. Denn dort liegt ein solcher Flug gerade hinter mir.

Eine gefährliche Expedition, die zunächst ganz harmlos beginnt, führt Nick und seine Freunde auf unseren inneren Nachbarplaneten, eben auf die Venus. Dort werden sie nicht nur mit gleich zwei Völkern und Menschenopfern konfrontiert. Sie müssen sich auch mit Urzeitmonstern herumschlagen, für die ein Mensch kaum mehr als ein Appetithappen für zwischendurch ist, und mit nicht weniger gefährlichen Insekten, mit denen man lieber keine Bekanntschaft machen würde. Nick muß sich zudem einer heimtückischen Krankheit erwehren, die die Kolonisten von der Erde bedroht.

Freitag, 15. November 2013

Weitere Besprechungen zu den Zombies

Bei Amazon sind jetzt 2 weitere Besprechungen zu Nation Z zu finden. Ich erlaube mir, sie hier zu übernehmen.


Rezension bezieht sich auf: Die Epoche der lebenden Toten (Nation-Z) (Broschiert)
Zombies oder Untote kennt man normalerweise aus dem afro-amerikanischen Woodoo-Zauber. Dort erweckt der finstere Woodoo-Massa halbverfaulte Leichen zu neuem Leben, die dann tumb herumtorkeln, um harmlose Menschen zu erschrecken und zu erwürgen.

In "Nation-Z: Die deutsche Zombie-Serie, Band 1: Die Epoche der lebenden Toten" von Eric Zonfeld (Idee & Szenario) und Achim Mehnert (ausführender Autor) sind die Zombies anders.

Köln, Freitag den 05. September 2014: Ein Virus wütet in der Stadt. Die Menschen fallen tot um, erwachen aber bald wieder zu neuem Leben als kannibalische Zombies. Sie fallen über die Nicht-Infizierten her, um sie bei lebendigem Leib aufzufressen. Die Seuche, die sich schnell in Köln und über Köln hinaus ausbreitet, erfaßt den größten Teil der Bevölkerung, nur wenige sind gegen den Virus immun. So könnte die deutsche Nation bald zu einer Nation von Zombies, zu Nation-Z oder Nation-Zombie werden.

Einige Protagonisten des Romans, Nicht-Infizierte, aber auch ein Infizierter, der jedoch sein altes Ich nicht ganz verloren hat, machen sich auf, um dem apokalyptischen Übel irgendwie zu entkommen. In dieser höchsten Not kommen ihre wahren Charaktere, ihre guten wie schlechten Eigenschaften, zum Vorschein und lassen sie entsprechend agieren und reagieren...

Der Leser hält den Atem an und liest gespannt weiter. Manchmal wird er auch schmunzeln. Etwas Hintergründiges und Hinterhältiges liegt und hängt in der Luft...
Der erste Band dieser deutschen Zombie-Serie beschreibt lediglich die Tage eins und zwei nach dem Ausbruch der Seuche. Der von der Geschichte gepackte Leser wartet ungeduldig auf den zweiten Band.


Rezension bezieht sich auf: Die Epoche der lebenden Toten (Nation-Z) (Broschiert)
"Köln - die Stadt der Herzlosen?" - Diese Frage stellt sich die Friseuse Jenny am Tag eins der Seuche um 16 Uhr 55, als im Coiffeur-Salon nach schrecklichen, verstörenden Ereignissen endlich die Sanitäter eintreffen, im Ruckzuck-Tempo ihre Tätigkeit verrichten und sich dabei wie die Axt im Walde benehmen.

Zu diesem Zeitpunkt ist der eine oder andere Mitbürger unter Garantie herzlos, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn die fressgierigen "Kranken" (die Bezeichnung "Zombies" will vorerst noch kein Mitbürger so recht verwenden, denn so etwas kennt man bisher nur aus Filmen, vom Zombie-Walk oder aus merkwürdigen Romanen) verschmähen auch die Herzen ihrer Opfer nicht - je frischer, je lieber.

Jenny ist eine von vielen interessanten Charakteren, die dieses vom Schreibteam Mehnert-Zonfeld verfasste Buch bevölkern. Sie versorgt die "Nation Zombie" mit dem nötigen Sexappeal, aber auch an Dramatik und Schwarzem Humor mangelt es nicht.

Es ist ein dicker Schmöker, der sich aber innerhalb weniger Stunden zügig weg liest: von Lazarus, dem ersten Zombie der Menschheitsgeschichte, bis hin zum Fußballfan Alexander, der im letzten Kapitel zu einer überaus unkonventionellen, überraschenden Problemlösung greift, als die Situation bedrohlich für ihn wird. Dabei hatte er ursprünglich doch nur einen Kredit für einen Sportwagen aufnehmen wollen ...

Freitag, 8. November 2013

20.000 Jahre in der Vergangenheit

Durch die Intercomic am vergangenen Wochenende unterbrach ich die Arbeit an gleich zwei Romanen, nämlich an den kommenden Ausgaben von REN DHARK und NICK. Das Dhark-Manuskript wurde gestern fertig und ging zur Durchsicht bereits auf virtuellem Weg an den Expose-Verfasser.

Der Inhalt schließt nahtlos an mein voriges Manuskript an. Ren Dhark sitzt mit seinem Gegenspieler Parock noch immer auf einer ansonsten unbewohnten Welt fest. Da die beiden Gestrandeten nicht viel zu tun haben, bleibt Zeit für lange Gespräche. Dabei erfährt Dhark von dramatischen Ereignissen, die vor 20.000 Jahren stattfanden und Auswirkungen bis in die aktuelle Handlungszeit haben.

Dienstag, 5. November 2013

Ein Bild von der Intercomic

Ein Kollege, der Berliner Autor und Ebook-Verleger Thomas Knip, hielt fest, wie ich für einen Fan und Sammler gleich einen ganzen Stapel Bücher signierte. Dankenswerterweise sandte er mir die Aufnahme soeben zu.

Beim Betrachten des Fotos bin ich allerdings unschlüssig, was optisch im Vordergrund steht. Die Romane oder meine modische Kurzhaarfrisur.


Montag, 4. November 2013

Laudatio auf Horst Hoffmann

Am Samstag wurde Horst Hoffmann auf der INTERCOMIC 74 in Köln mit dem DARK STAR für sein langes und erfolgreiches Schaffen in der deutschsprachigen Romanszene gewürdigt. Die zu diesem Anlaß von mir vorgetragene Laudatio zu seiner Ehrung sei "nur zur Hälfte" gelogen, meint er schelmisch. Kein bißchen, sage ich. Aber urteilt selbst.



"Horst Hoffmann, geboren am 21. März 1950 in Bergheim/Erft, studierte Kunstgeschichte und Volkswirtschaft, bevor er den Entschluss fasste, Profiautor zu werden. Er selbst drückt es freilich anders aus: »Ich brach einfach mein Studium ab, um Schriftsteller zu werden und eine wehrlose Leserschaft mit grottenschlechten Romanen in die Verzweiflung zu treiben.«

Erste Gehversuche auf dem Weg zu diesem hehren Ziel machte er mit Kurzgeschichten, unter anderem auf der Leserkontaktseite von Perry Rhodan, wie zum Beispiel »Blockierte Seelen« 1974 in PR 691.

Seinen Fanveröffentlichungen folgten schon bald professionelle Romane, so für Terra Astra (ab 1976), Atlan (1977), Raumschiff Orion (ebenfalls 1977) und für die deutsche Fantasy-Saga Mythor (1980).

Sein wichtigster Schritt aber folgte 1982, denn da erschien sein Perry Rhodan-Debütroman. Band 1076 trug den Titel »Weg der Porleyter« und war der erste von – zunächst! – nur 4 Romanen, die Hoffmann zur größten Science Fiction-Serie der Welt beisteuerte.

Beinahe wäre es das auch schon gewesen, denn der letzte dieser 4 Romane ist bis heute berühmt-berüchtigt, legendär und wird immer wieder von seinen Fans genannt. In Perry Rhodan-Heft 1111 »Die Macht der Elf« nämlich, warf er stark parodistische Züge auf, was beinahe zu einem Eklat in der Redaktion geführt hätte. Schräger Humor ist im Perry Rhodan des Jahres 2013 nichts Außergewöhnliches, doch Ende 1982, als Horst Hoffmann diesbezüglich die Vorreiterrolle übernahm, war man noch nicht soweit.

Nach »Die Macht der Elf« wurde ihm verlagsseitig eine längere Auszeit verordnet, und erst 9 Jahre später kehrte er mit Band 1564 »Report der Unsterblichkeit« zurück. Seine Sünde war ihm vergeben worden, seine literarische Qualität nicht in Vergessenheit geraten.

Dass er später auch den zweiten Band, der eine Schnapszahl trug, schrieb, war eine fast schon folgerichtige Konsequenz. Heft 2222 ließ er unter dem Titel »Rendezvous mit der Ewigkeit« auf seine Leser los.

Nach dem Tod von Willi Voltz übernahm Horst Hoffmann die Bearbeitung der Perry Rhodan-Silberbände, die er von Band 20 bis 80 betreute. Er stellte die Leserkontaktseiten der Heftromane zusammen und war für die Ausgaben 111 bis 148 des Perry Rhodan-Reports verantwortlich. Gleichzeitig wurde er als erster Redakteur eingesetzt, der ausschließlich für die Perry Rhodan-Serie zuständig war, bis er in dieser Funktion 1987 von Florian F. Marzin als Redakteur abgelöst wurde.

Gelegentlich machte Horst Hoffmann auch als Illustrator von sich reden. So zeichnete er die zahlreichen Innenillustrationen der Hefte 300 bis 343 aus dem Atlan-Zyklus »König von Atlantis« und die Comic-Reihe »Fritz, der Raumfahrer«. 

Im September 2009 gab er seinen Abschied aus dem Autorenteam der Perry Rhodan-Serie bekannt. Sein letzter Roman war Band 2509 »Insel im Nebel«. Sein Name bleibt jedoch untrennbar mit der Serie verbunden, für die er über 3 Dekaden tätig war. Nach seinem Ausscheiden zeigte sich im Rhodan-Forum und an anderer Stelle, wie sehr seine Fans diesen Abschied bedauerten.

Doch auch außerhalb des Perry Rhodan-Kosmos hinterließ Horst Hoffmann tiefe Fußabdrücke, die markantesten vielleicht bei »Jan Tenner«. Ab der siebten Folge verfasste unter dem Pseudonym Kevin Hayes die Hörspieldrehbücher zu der von 1980 bis 1989 laufenden SF-Jugendserie.

Weitere Werke veröffentlichte er unter den Pseudonymen Jeremias von Donnerbeutel, Neil Kenwood und Jeff Jordan. Insgesamt und serienübergreifend kommt er auf die stolze Zahl von über 300 Werken.

Befreit von allen Serienzwängen, erregte er nach seinem Rhodan-Ausstieg mit der Satire »Frauen für Oban-Obana« Aufmerksamkeit, die als Taschenbuch in Joachim Ottos Romantruhe erschien und in der er dem Schalk, den er schon immer im Nacken trug, freien Lauf lassen konnte. Zwar hatte Hoffmann es nicht geschafft, einige etablierte Serien, wie er einst schelmisch grinsend orakelt hatte, endgültig zu ruinieren, doch mit »Frauen für Oban-Obana« ließ er die Bombe hochgehen, an der er lange gezündelt hatte.

Derzeit macht Horst Hoffmann vor allem mit seiner Kunstfigur Gertie König, „Dat Gertie“ mit der vorlauten rheinischen Klappe, auf sich aufmerksam. Nach bisher über 60 Geschichten im Internet veröffentlichte er im letzten Frühjahr „Gertie! – Dat Buch!“ mit den beliebtesten Episoden im eigens dazu gegründeten Gertiesschnüss-Verlag.

Unterdessen träumen seine Fans davon, dass er eines Tages zu Perry Rhodan zurückkehrt, ein einziges Mal nur noch. Nämlich um Band 3333 zu schreiben, einen Roman, der, wie viele langjährige Rhodan-Leser meinen, nur einen Autor verdient hat. Eben, Horst Hoffmann.

Es mag ziemlich unwahrscheinlich sein, aber man wird ja noch träumen dürfen. Und wer weiß? Wer weiß? Oder, wie Gerhart Renner es so schön ausdrückt: »Der Hoffmann stirbt zuletzt.«"

Sonntag, 3. November 2013

Horst Hoffmann wurde auf der Intercomic geehrt

Der gestrige Samstag stand ganz im Zeichen der Intercomic. Trotz schlechten Wetters lockte die 74. Internationale Roman- und Comicmesse zahlreiche Besucher in die Mülheimer Stadthalle. Die Schlange vorm Einlaß reichte über den Parkplatz bis zur Straße. Es hat schon etwas für sich, wenn man vom Verlag geladen ist und durch den Seiteneingang huschen kann, besonders wenn man trotz Regen keinen Schirm mitgenommen hat.

Gleich im vorderen Bereich des Foyers gab es ein großes Hallo. Bei Peter Hopf und dem Blitz-Verlag lagen diverse Bücher von mir aus, die Stände waren fertig aufgebaut und gut bestückt. Ich erfuhr, daß die Erstauflagen meiner bisherigen Romanadaptionen von Hansrudi Wäschers Comics weitgehend vergriffen waren. Die wenigen noch verfügbaren Exemplare gingen im Laufe des Vormittags über den Tresen, sodaß die bisher erschienen Geschichten nur noch in der unlimitierten zweiten Auflage erhältlich sind. Als nächste Bücher erscheinen übrigens TIBOR 5 und NICK 3.

Wie immer traf ich zahlreiche Bekannte und führte eine Menge Gespräche, mal anregend, mal ernsthaft, mal humorig-albern. Unter anderem wurden künftige Projekte angesprochen und auf Realisierbarkeit abgeklopft. Dabei deuteten sich interessante Optionen an. Wie es aussieht, werde ich demnächst meine Zusammenarbeit mit dem einen oder anderen Verlag intensivieren.

Inzwischen ist es mir auch nicht mehr peinlich, wenn mir Leser oder Sammler Bücher zum Signieren unter die Nase halten. Früher kam ich mir dabei ein wenig komisch vor, weil ich mich selbst doch immer noch mehr als Fan denn als Autor sehe, doch macht mir das Autogrammschreiben mittlerweile Spaß. Jemand konfrontierte mich sogar mit postkartengroßen Mehnert-Portraits im Autogrammkarten-Stil, die er selbst gemacht hatte. Also bitte, ich habe mich köstlich darüber amüsiert.

Wie erst seit wenigen Jahren üblich, wurde auch bei dieser Intercomic der DARK STAR verliehen, ein Preis für Aktivitäten und jahrelanges Schaffen im Romanbereich. Erhielten zuvor Jason Dhark, Earl Warren, Christian Montillon, ein gewisser Mehnert und zuletzt Eckhard Schwettman den DARK STAR, wurde nun der langjährige Perry Rhodan-Autor Horst Hoffmann geehrt. Für mich wiederum war es eine Auszeichnung, daß der Preisträger in spe explizit mich als Laudator gewünscht hatte. Finde ich cool.

Unter diversem Blitzlichtgewitter hielt ich zur Mittagsstunde meine Laudatio (die ich morgen an dieser Stelle veröffentlichen werde), die bei allen Beteiligten gut ankam, besonders beim Geehrten. Was will man mehr? Anschließend wurde gemeinsam mit Sekt angestoßen, den Horst und ich wenig später mit einem bodenständigen Kölsch runterspülten. Fazit: es war wieder eine schöne und gelungene Veranstaltung, und ich freue mich auf die nächste Messe im kommenden Mai.

Die gesamte Mannschaft am Verlagsstand von Peter Hopf.

Freitag, 1. November 2013

Ein Gimmick wird zur Tradition

Ralph Voltz hat das Cover fürs nächste Ren Dhark-Buch abgeliefert, wieder mal ein tolles Werk. Allmählich wird es schon zu einer schönen Tradition - wieder ist ein Fan von Ren Dhark auf dem Titelbild zu sehen, sogar in erhabener Pose. Der Roman mit dem Titel Parock wird Mitte Dezember erscheinen.


Donnerstag, 31. Oktober 2013

Das nächste Promet-Cover

Mit Raumschiff Promet geht es im März weiter. Als Appetitanreger hier schon mal das Titelbild für das Taschenbuch.


Das Miljöh heißt jetzt Nox

Vor einem halben Jahr erzählte ich, daß die legendäre Kneipe Miljöh im Studentenviertel Kwartier Latäng ihre Pforten schloß. In den Achtziger Jahren habe ich dort viel Zeit verbracht, auch in den Neunzigern. Ich habe Platten aufgelegt, Bier gezapft, unzählige Kölsch getrunken und an den Wochenenden manch rauschende Party überlebt. Bis zuletzt trugen mich meine Füße immer mal wieder dorthin, zuletzt im Frühjahr, als ich dem Wirt Erich half, den Laden auszuräumen.

Nun ist das Lokal wieder geöffnet, unter neuer Leitung und unter neuem Namen. Es trägt den Namen Nox und präsentiert sich von innen wie von außen völlig verändert. Yooz, zuvor Teilhaber im Barock am Ring, hat vor der Eröffnung eine Menge Arbeit in sein neues Kind investiert, und das sieht man auf den ersten Blick. Das Nox ist heller, als es das Miljöh war, moderner und geräumiger. Da, wo einst die Küche war, gibt es eine zusätzliche gemütliche Sitzecke. Die neue Theke allerdings ist mir eine Spur zu hoch - oder bin ich nur zu klein?

Gekickert werden kann auch zukünftig. Der Apparat blieb glücklicherweise erhalten und findet, wie man hört, regen Zuspruch. Auch die Darter kommen weiterhin auf ihre Kosten. Als alter Flipper-King freue ich mich besonders darüber, daß ein Daddelautomat ins Nox Einzug gefunden hat, so wie in den Frühzeiten des Miljöh. Lethal Weapon, Teil 3. Gleich getestet und für gut befunden. Mehrere Freispiele aufgrund des Punktekontos zeigten mir, daß ich es noch nicht ganz verlernt habe. Oder führte mir der liebe Gott die Hand, um mir einen angenehmen Abend zu bescheren?

Doch ein ganz wichtiger Punkt bei Kneipen ist für mich stets die Musik, die gespielt wird. Über zwei Großbildschirme - natürlich auch für Fußballübertragungen gedacht - flimmern Musikvideos, was mir ja schon im Barock so zusagte. Die Auswahl ist dabei ganz nach meinem Geschmack. Sie reicht von Johnny Cash und Neil Young über die Stranglers und Clash bis zum Retro Rock der Hellacopters und dem Irish Folk Punk der Dropkick Murphys. Dazwischen verirrt sich aber durchaus auch mal der Minimalistensound der Violent Femmes oder ein Bossa Nova. Bei anderen Sachen wie Seeed oder Marvin Gaye höre ich einfach weg. Man muß nicht alles mögen.

Jedenfalls ist das Nox ein schöner Laden geworden, und ich habe die schwere Auswahl zwischen leckerem Mühlen Kölsch und nicht minder gutem Schneider Weißbier. Ich bin mit Sicherheit nicht zum letzten Mal dort gewesen, versprochen.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Der letzte Kalamit

Dieser Tage ist der 44. Band von REN DHARK - Weg ins Weltall erschienen. Eine wichtige Rolle in dem Roman spielt, wie schon der Titel verrät, Der letzte Kalamit. Dies ist aber nur eine von verschiedenen Handlungsebenen. Mein Romanpart spielt beispielsweise auf der Welt "Murmel" und stellt den Namensgeber der Serie in den Mittelpunkt der Handlung.

Heute sind die Belegexemplare eingetroffen. Es ist wieder einmal eine schöne Buchausgabe geworden. Neben mir haben Jan Gardemann und Uwe Helmut Grave daran mitgewirkt. Das Expose stammte wie immer von Hajo F. Breuer und das Titelbild wie gewohnt von Ralph Voltz. Es zeigt einen Ren Dhark-Leser in Handschellen und mit einem blauen Auge.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Who's Who in Germany

Ich fand heute einen absenderlosen Brief im Kasten vor. Grauer Umschlag, fast wie von einer Behörde. Nach dem Öffnen hielt ich ein Schreiben aus Berlin in der Hand. Absender ist die Redaktion Deutschland von einer Firma namens ibp-Publikationen. An den markanten roten Briefkopf mit der weißen Schrift erinnerte ich mich schließlich.

Denn schon vor ein paar Jahren erhielt ich ein Schreiben von besagter Firma. Es ging damals darum, mich mit einer kurzen Biographie und meinen Veröffentlichungen in das Nachschlagewerk "Who's Who in Germany" aufzunehmen. Da dies seinerzeit kostenlos geschah, machte ich mir die Arbeit einer kompletten Auflistung.

Nun, bei der Durchsicht des Schreibens, stellte ich fest, daß meine Veröffentlichungen bis einschließlich 2010 aufgeführt waren, bis dahin immerhin 42 Publikationen, nämlich eine Storysammlung und 41 Romane in Buch-, Taschenbuch- oder Paperbackform. In heutigem Brief wurde mir angeboten, die Eintragungen zu ergänzen und aktualisieren. Warum nicht, dachte ich mir. Seit 2010 habe ich schließlich zahlreiche weitere Romane geschrieben und veröffentlicht. Man läßt sich ja leicht bei der Eitelkeit packen.

Dann allerdings las ich das Kleingedruckte in dem Angebot, das mir auf den ersten Blick entgangen war. Die Aktualisierung ist keineswegs mehr kostenlos. Der Preis für die Eintragung in das Nachschlagewerk beträgt jetzt schlappe 249,- Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Hoppla, dachte ich. So eitel bin ich doch nicht, daß ich dafür bezahle, und dann auch noch eine solche Summe. So fand das zerknüllte Schreiben seine Endstation im Mülleimer.

Montag, 28. Oktober 2013

Die Intercomic 74 steht vor der Tür

Ich möchte nicht versäumen, darauf hinzuweisen, daß am kommenden Samstag die Intercomic wieder ihre Tore öffnet. Die 74. Auflage der halbjährlich stattfindenden Internationalen Comic- und Romanmesse ist auch diesmal in der Stadthalle in Köln-Mülheim zuhause. Wie immer wird neben zahlreichen Neuheiten das größte Comic-Antiquariat im deutschsprachigen Raum präsentiert. Zahlreiche Händler und Fachleute geben sich ebenso ein Stelldichein wie namhafte Künstler und Autoren.

Da ich die Intercomic immer gern besuche, werde ich natürlich wieder vor Ort sein und dem bunten Treiben beiwohnen. Wer mich treffen möchte, hat die größten Chancen dazu am Gemeinschaftsstand des Blitz-Verlags und des Verlages Peter Hopf. Er befindet sich traditionell gleich rechts des Eingangs. Aber auch an den Ständen des Mohlberg-Verlags, der Romantruhe und des Hansrudi Wäscher-Fanclubs kann man mich erwischen. Und wenn nicht da, dann in einem der gut gefüllten Gänge zwischen Tischen mit Büchern und Comics. Über neue Bekanntschaften freue ich mich ebenso wie über das Wiedersehen mit alten Bekannten.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Unter den Blättern von Yggdrasil

Mit der Halbjahresausgabe 2013/2014 legt der Künstler Lutz Buchholz bereits die 4. Nummer seines FANTASTIC ARTZINEs vor. Das fünfzigseitige Zine kommt wie immer im Format A5 daher, mit stabiler Rückenbindung und einem Softcover mit glanzkaschiertem Vierfarbumschlag.

Schon das Titelbild zeigt, was das Thema Unter den Blättern von Yggdrasil ankündigt. Der Schwerpunkt der enthaltenen Graphiken dreht sich um die nordische Mythologie, der gesamte Inhalt kommt folgerichtig mit ausgeprägtem Fantasy-Flair daher.

Die vertretenen Künstler warten mit unterschiedlichen Zeichenstilen auf, oder mit Werken, die auf digitalem Weg entstanden sind. Gerade diese Abwechslung macht das kleine feine Heft interessant. Einige Zeichner kenne ich persönlich, andere sind mir mitsamt ihren Werken bis dato unbekannt.



Lothar Bauer ist vertreten, von dem ich schon einige Arbeiten bei Facebook bewundert habe, Martin Marheinecke und Curtis Nike, GreybearMH und Katja Braasch, sowie der seit rund 30 Jahren im SF-Fandom umtriebige Norbert Reichinger. Dazu selbstverständlich der Herausgeber selbst und auch Jürgen Höreth - von beiden habe ich schon in den Achtziger Jahren Zeichnungen in meinem damaligen Fanzine DENEBOLA veröffentlicht.

Lothar Bauer und Stefan Marheinecke stellen sich vor, indem sie ein wenig über sich und ihre Arbeiten plaudern. Aufgelockert wird der graphische Teil durch von Stefan Ortmeyer beigesteuerte kleine Gedichte, die zum Thema passen. Vor- und Nachwort stammen diesmal aus den Federn von Curtis Nike und Markus Kastenholz, der sich auch auf anderem Gebiet schon einen Namen als Autor gemacht hat.

Man merkt dem FANTASTIC ARTZINE die Liebe und das Herzblut an, das Lutz Buchholz hineinsteckt. Hier engagiert sich jemand mit kleiner Auflage, ohne auch nur einen Cent dabei zu verdienen, und allein das verdient Unterstützung. Ich hoffe, daß Lutz noch viele Ausgaben folgen läßt. Das Zine hat übrigens eine eigene Internetpräsenz. Zu finden ist es unter www.fantasticartzine.de.

Samstag, 26. Oktober 2013

Mein erstes Mal mit Achim Mehnert

Komische Überschrift? Ein bißchen schon, ich gebe es zu. Allerdings sollte sie nicht frei im Raum stehen, sondern im Kontext gelesen werden, um zu begreifen, um was es geht. Nämlich um Nation Z - Die Epoche der lebenden Toten.

Mir ist die Bewertung einer Studienrätin aus dem Osnabrücker Raum zugegangen, die den Roman gelesen hat. Und die Überschrift dieses Posts lautet haltet so wie der erste Satz der Besprechung. Ich danke der Dame für die Erlaubnis, den Text in meinem Blog veröffentlichen zu dürfen.

"Mein erstes Mal mit Achim Mehnert. Und dann musste es ausgerechnet ein Zombie-Roman sein, wo ich doch diesen hirn- und seelenlos herumwankenden Gestalten noch nie etwas abgewinnen konnte und sie höchstens in Groschenromanen vermutete. Bis jetzt. Was ich nicht für möglich gehalten hätte, traf ein: Ich legte das Buch nicht mehr aus der Hand und ähnelte in den folgenden Stunden einer Untoten wahrscheinlich mehr, als es mir lieb war. 
Unaufhaltsam wird im Alltag der Kölner City der Horror zur Realität. Schwanken zunächst nur einige scheinbar Betrunkene mehr als sonst durch die Straßen, weiß man spätestens, wenn sich Supermarktkunden mit einem Aufschrei in die Fleischtheke stürzen und die nette alte Oma von nebenan knurrend einen Oberschenkel (samt zugehörigem Passanten) als zweites Frühstück verspeist, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt. Liebhaber blutiger Szenen kommen zunehmend auf ihre Kosten. Versprochen. 
Das Grüppchen auserwählter Protagonisten, die der Leser in den wechselnden Erzählsträngen kennenlernt, hat so seine liebe Not, dem beißwütigen Mob zu entkommen, und hier wurde es für mich richtig interessant, denn der Roman bleibt eben nicht in Bergen von Körperteilen und –flüssigkeiten stecken. Wie ein eigenbrötlerischer Science-Fiction-Fan sich zum entschlossenen Abenteurer wandelt und ein in einen Banküberfall geratener Spediteur auf dem Weg zum Helden doch noch falsch abbiegt, wird realistisch, manchmal diebisch boshaft und mit Blick auf alltägliche Details erzählt, fast wäre mir das Wort „erfrischend“ über die Tastatur gekommen (angesichts des Szenarios eher unpassend). 
Ein bisschen meckern muss ich aber doch: Die Frauenfiguren sind leider größtenteils blass und eher stereotyp. Sie sind hilfsbedürftig oder zicken oder verkennen die Realität völlig (oder alles zusammen). Auf jeden Fall entwickeln sie sich im Gegensatz zu den Männern kaum. Und als endlich mal eine zupackende Frau (wenn auch nur als Nebenfigur) auftaucht, kommt sie grausig unsympathisch als politisch korrekte, aber völlig inkompetente Ökoemanze daher. Ihre Bezeichnung der Zombies als „kranke Mitbürger“ ist herrlich beobachtet und sagt eigentlich alles. 
Nach etwa zwei Dritteln des Romans, wenn man eigentlich nicht mehr mit konzeptorischen Überraschungen rechnet, wird die Sicht auf die sich rasant vermehrenden untoten Zielscheiben plötzlich gebrochen. Bis jetzt war klar: Kopfschuss und ab dafür. Nun gerät der Leser aber unversehens in die Gedanken des mutierten Sozialpädagogen (wie perfide!) Daniel. Sind die Seelenlosen doch nicht so komplett triebgesteuert wie gedacht? 
Parallel dazu stolpert Bundeswehrleutnant Mahler von einer „dienstlichen Notwendigkeit“ in die nächste, bis man sich fragt, wo diese Entwicklung endet und wie viel Menschlichkeit am Ende übrig bleiben wird."

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Astor bespricht die Zombies

Wer Astor ist? Ich weiß es nicht. Oder besser, ich habe keine Ahnung, wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt. Er oder sie hat jedenfalls bei Amazon unter der Überschrift "Frisch von der Leber weg" die erste Rezension zu Nation Z geschrieben - und sich damit, scherzhaft gesprochen, meines ewigen Wohlwollens versichert.

Die Romanbesprechung ist positiv, durchweg positiv, was mir natürlich gefällt. 5 Sterne, Höchstbewertung. Bitte nicht auf die Idee kommen, es handele sich um eine reine Gefälligkeitsbesprechung. Soll es ja geben, wie ich mir erst kürzlich habe erzählen lassen. Wie gesagt, ich kenne den Verfasser nicht. Oder möglicherweise doch, ohne es zu ahnen? Jedenfalls bin ich mehr als angetan. Aber lest selbst:

"Das Nation-Z-Buch lässt sich so vergnüglich lesen, dass man den Eindruck gewinnt, der Autor hat sich eines Morgens, einem nächtlichen Geistesblitz folgend, an seinen Computer gesetzt und den gesamten Roman innerhalb von ein paar Tagen mit viel Esprit einfach so heruntergeschrieben, frisch von der Leber weg. 
Der Name Achim Mehnert war mir bereits ein Begriff, aber eher vom Weggucken, denn soweit ich informiert bin – und im Text gibt es ja sogar einige Hinweise darauf –, schreibt er erfolgreich Sciencefiction, was so überhaupt nicht mein Fall ist. 
Ob dies sein erster Ausflug ins Horrorgenre war, ist mir nicht bekannt, jedenfalls jagt ein gelungener Einfall den nächsten. „Der Untote wirkte zwar etwas kränklich, war aber trotzdem brandgefährlich – also wie das typische von Unruh befallene Mitglied der ehemaligen Rentnerpartei Graue Panther.“ Wie kommt man nur auf solche Hinterfotzigkeiten? 
Natürlich möchte ich auch Mehnerts Co-Autor nicht unerwähnt lassen, zuständig fürs Szenario, was auch immer man darunter verstehen mag. Ich vermute mal, dass er das Grundkonzept ausgetüftelt, die stimmigen Zeiteinteilungen errechnet und die originellen Zwischenüberschriften ersonnen hat. Doch ein Plan ist immer nur so gut wie derjenige, der ihn letztlich ausführt. 
Schade, dass Achim Mehnert laut Vorankündigung erst wieder in einem halben Jahr Zeit für den zweiten Band findet; glücklicherweise ist der Fortsetzungscharakter ziemlich niedrig, weshalb man den Roman beinahe schon als „in sich abgeschlossen“ bezeichnen könnte."

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Ren Dhark jetzt als Ebooks erhältlich

Ich habe bereits an anderer Stelle darüber berichtet, in meinem Blog aber noch nicht darauf hingewiesen. Welche sträfliche Nachlässigkeit! Dabei ist es eine höchst erfreuliche Nachricht - für mich als am Epos beteiligten Autor auf jeden Fall, und das gilt sicher auch für meine Kollegen. Für viele Leser von Ren Dhark offensichtlich ebenso. Denn immer wieder fragten Fans im Forum nach einer Veröffentlichung in Ebook-Form.

Die Beliebtheit des aus den Sechziger Jahren stammenden Raumhelden scheint ungebrochen zu sein. Das gilt sowohl für die ursprünglichen Geschichten, die von Serienschöpfer Kurt Brand und seinen Mitstreitern ersonnen wurden, als auch für die Fortschreibung durch das derzeit aktuelle Autorenteam, das unter Federführung von Hajo F. Breuer mit Spaß und Begeisterung bei der Sache ist. Schließlich kann man guten Gewissen behaupten, daß wir alle nach wie vor selbst Fans sind.

Seit kurzem ist es soweit. Der Anfang wird - bzw. ist schon - gemacht, und zwar parallel mit den ersten Büchern des Classic-Zyklus sowie den beiden ersten Staffeln von Sternendschungel Galaxis. Inzwischen sind von den Klassikern 5 Bücher erschienen, dazu 15 digitale Ausgaben der Sternendschungel-Paperbacks. Die Planungen sehen vor, daß von ersteren künftig 3 bis 4 Ausgaben im Monat publiziert werden, von letzteren etwa 6 Romane.

Nach Abschluß der Classics, die dann 16 digitale Bände umfassen werden, ist eine Weiterführung mit dem Drakhon-Zyklus und anschließend mit dem Bitwar-Zyklus vorgesehen. Zugleich ist auch die Veröffentlichung der abgeschlossenen Sonderbände angedacht. Ob es dazu kommt, hängt natürlich unter anderem von Interesse und Zuspruch der Leser ab. Ich hoffe, beides bleibt ungebrochen. Daß Kurt Brand sich über den anhaltenden Erfolg seines geistigen Kindes freuen würde, steht außer Frage. Ich tue es ebenso, denn Ren Dhark ist nicht Arbeit, sondern mir eine Herzensangelegenheit.

Montag, 21. Oktober 2013

In Köln toben die Zombies

Hurra, hurra, die Post ist da. Wieder einmal ist ein Stapel Belegexemplare bei mir eingetroffen. Nation Z - Die Epoche der lebenden Toten ist ein über 400 Seiten starkes Taschenbuch, das dieser Tage erschienen ist.

Der Titel verrät, worum es im Inhalt geht. Die Zombies sind los, und das sind sie ganz besonders in Köln, denn dort spielt die Handlung. Die Katastrophe beginnt nicht in ferner Zukunft, sondern in knapp einem Jahr. Der 5. September 2014 ist der erste Tag der Seuche, die rasend schnell um sich greift. Wo und wie sie endet - und ob überhaupt -, das steht in den Sternen.

Die Idee zu der Geschichte entwickelt hat Eric Zonfeld, der auch das Szenario ausarbeitete. Geschrieben habe ich den Roman, und für das Lektorat war mein geschätzter Ren Dhark-Kollege Uwe Helmut Grave zuständig. Nation Z ist nicht nur druckfrisch erhältlich, sondern auch als Ebook.


Sonntag, 20. Oktober 2013

Der Buchmessecon 2013

Der parallel zur Frankfurter Buchmesse stattfindende Bucon ging in diesem Jahr bereits zum 28. Mal über die Bühne. Das Bürgerhaus Sprendlingen als Veranstaltungsort bietet Räumlichkeiten, die sich für ein solches Ereignis mit mehreren hundert Besuchern prima eignen. Neben dem großen Saal verfügt er über mehrere kleinere Räume, in denen eine Vielzahl von Programmpunkten geboten wurde. Die Veranstalter, die Jahr für Jahr unentgeltlich viel Zeit und Energie in Planung und Durchführung des Cons stecken, präsentierten einen abwechslungsreichen Querschnitt durch die deutsche Phantastik. Im Saal selbst reihten sich wie im Foyer die Händler.

Der Bucon ist für einen Con recht groß und bleibt dennoch überschaubar. Die Atmosphäre ist angenehm entspannt. Ich traf zahlreiche langjährige Bekannte, von denen ich manche bereits über 30 Jahre kenne. Manche sind Autoren, andere Händler, dazu Herausgeber, Leser und Fans. Besonders freute ich mich über die Begegnungen mit dem Autor und Übersetzer Frank Böhmert, mit dem Hansdampf in allen Gassen Michael Haitel, mit dem ich mir ein Weizenbier genehmigte, und mit good old Hermann Ritter. Alte Weggefährten, das trifft es wohl am besten, mit denen ich Anfang der Achtziger Jahre in irgendwelchen Clubs aktiv war oder an irgendwelchen Fanzines zusammenarbeitete.

Schön war auch die Anwesenheit meines Kollegen Ben B. Black, mit dem ich mich inmitten des bunten Treibens zu einem Briefing zusammenhockte, um ein paar letzte Einzelheiten abzustimmen. Denn am späten Samstagnachmittag hielten wir einen Programmpunkt zu Ren Dhark ab. Wir plauderten über die Frühzeit der Serie, über die Entwicklung in die heutige Zeit mit einem neuen Autorenteam und gaben ein paar Einblicke in den geplanten Fortlauf des Dhark-Epos. Dazu gehörte auch Blackys Lesung aus einem bis dato unveröffentlichten Manuskript. Das Publikum war interessiert und aufmerksam. Es nutzte die Gelegenheit, uns mit Fragen zu löchern, und trug so zu einer kurzweiligen Stunde bei, die mir viel Spaß gemacht hat. Am Ende bedankten Ben und ich uns mit Dhark-Büchern, die uns der Verleger freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte.

Später wurde im Saal der Deutsche Phantastik-Preis 2013 in zehn Kategorien wie beispielsweise "Bester Roman" und "Beste Kurzgeschichte" verliehen. Erstmal nach 1999 gab es wieder einen Ehrenpreis. Erhalten haben ihn Ralf Boldt und Wolfgang Jeschke, der große, alte Mann der deutschen Science Fiction, für die Herausgabe der inhaltlich hochklassigen Anthologie "Die Stille nach dem Ton". Zweifellos eine würdige Preisvergabe. Ebenso zweifellos werde ich den Buchmessecon auch im kommenden Jahr wieder besuchen.

Freitag, 4. Oktober 2013

Achim allein im Wald

Am Feiertagsvorabend stand eine spannende Auswärtsfahrt in den Ruhrpott auf dem Programm. Fortuna Köln spielte bei Rot Weiß Essen. Zwei ehemalige Bundesligisten trafen also in der vierten Liga aufeinander, in der Regionalliga West. Die S-Bahn nach Essen war fest in Kölner Hand, worüber sich einer besonders freute. Der mit einem blauen Müllsack ausgerüstete Flaschen- und Dosensammler machte reichlich Beute. Eine mitten unter den Südstädter Schlachtenbummlern sitzende ältere Dame, auf dem Weg nach Oberhausen und ohne jegliche Berührungsängste, hatte reichlich Spaß an den Kölner Fangesängen. Zum Abschied  gab sie uns mit auf den Weg, trotz der guten Unterhaltung RWE die Daumen zu drücken, da sie in Essen geboren sei.

Im neuen Essener Stadion war ich zum ersten Mal. Ich muß sagen, meine Hochachtung. Ein wirklich schönes Schmuckkästchen aus vier separat stehenden Tribünen, in das ich bei nächster Gelegenheit gerne wieder fahren werde. War ich bei meinem letzten Besuch im alten Stadion an der Hafenstraße noch schockiert vom gewaltbereiten Auftreten, dem Platzsturm und dem Versuch einiger RWE-Anhänger, den Gästeblock zu entern, (ich betone bewußt "einiger", denn es war wie so häufig eine Minderheit, die ein schlechtes Bild auf einen Verein oder den Fußball wirft), so kam es diesmal zu keinen Ausschreitungen. Stattdessen herrschte die stimmungsgewaltige Atmosphäre vor, für die Essen bekannt ist. Daumen hoch dafür.

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Fortuna ging früh durch Tobias Steffen in Führung, und das schon zu diesem Zeitpunkt verdient. Noch vor der Pause wurde das Ergebnis durch den Kölner Neuzugang Kristoffer Andersen und durch Ozan Yilmaz in die Höhe geschraubt. Nach dem Seitenwechsel legten die Gäste das 4:0 nach, das den Endstand bedeutete, mit dem die Essener aber noch gut bedient waren. Wie schon am vergangenen Wochenende gegen die 2. Mannschaft des 1. FC Köln hatte ich eine schwere Begegnung erwartet. Doch hier wie da (5:0) war die Fortuna die in allen Belangen überlegene Mannschaft und der Sieg hochverdient. Daß vor und während des Spiels zünftig gebechert wurde, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.

Am nächsten Tag, dem Feiertag, tat ich dann das, was ich nach solchen Abenden häufig mache. Raus in die frische Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen. Für einen ausgedehnten Spaziergang suchte ich mir den weitläufigen Königsforst aus. Nach einer Currywurst-Stärkung an der legendären Schmitzebud gleich gegenüber der KVB-Endhaltestelle spazierte ich los. Natürlich wie immer ohne Karte und sonstige Orientierungshilfen. Im Grüngürtel klappt das bestens, im Königsforst funktioniert es hingegen nicht, wie ich nach einer Weile feststellte. Irgendwie hält man sich ja immer noch für den Last Boy Scout. Wer im Großstadtdschungel zurechtkommt, der hat in der Wildnis erst recht keine Probleme. Denkste! Ich hatte mich hoffnungslos verirrt, weil ich keine Richtung beibehalten hatte, sondern mehrmals willkürlich an einsam vor mir liegenden Weggabelungen abgebogen war.

Zwar traf ich auf ein paar andere Spaziergänger, doch die waren nicht weniger aufgeschmissen als ich. Andere orientierten sich weniger an Pfaden, Wegen und möglichen Straßen als an den Wuchsstätten von Pilzen. In der Tat, Pilzsammler mit Körbchen und Tüten huschten durchs Unterholz wie weiland Smeagol auf der Suche nach seinem blöden Ring. Es scheint gerade Erntesaison zu sein - für Pilze, nicht für Ringe. Trotz des sich immer weiter in die Länge ziehenden Fußmarsches war ich mehr amüsiert als verärgert. Ich fühlte mich glatt um ein gutes Vierteljahrhundert zurückversetzt, in meine Bundeswehrzeit und zu einem der damals so verhaßten Zwanzigkilometermärsche, trug aber zum Glück kein Sturmgepäck auf dem Rücken.

Als ich aus dem Wald endlich in die Zivilisation zurückfand, hatte ich, wie ich feststellte, Köln weit hinter mit gelassen. Ich befand in dem zu Rösrath gehörenden, 6000 Seelen zählenden Straßendorf Forsbach. Zum Glück fand ich auf Anhieb ein Café, denn mich dürstete und die Zunge hing mir aus dem Hals. Inzwischen war später Nachmittag, doch zu meiner Freude bekam ich noch ein Stück Madarinentorte und eine große Cola. Hemmungen hatte ich nicht, denn die Kalorien hatte ich bereits zuvor abtrainiert. Zwei Einheimische am Nachbartisch, mit denen ich mich unterhielt, waren voll des Unglaubens, daß ich tatsächlich zu Fuß zu ihnen gelangt war. So kann man als Städter der Dorfbevölkerung doch noch etwas vormachen. Der Heimweg gestaltete sich mit Bus und S-Bahn dann allerdings wesentlich weniger anstrengend.

Dienstag, 1. Oktober 2013

Freund oder Feind?

Inzwischen habe ich mein Manuskript für das nächste Ren Dhark-Buch Der letzte Kalamit abgeschlossen und an den Exposé-Autor geschickt. Hajo F. Breuer ist gleichermaßen davon angetan wie der verlagsunabhängige Außenlektor. Das freut mich und richtet das Ego auf.

Anfänglich wird eine Entführung der besonderen Art geschildert. Dabei agiert vor allem Siri Kadjur, die Sicherheitschefin von Wallis Industries, die zwischen den Welten Babylon und Eden unterwegs ist. Sie ist bemüht, ein Verbrechen aufzuklären, dessen Grund niemand erkennen kann. Doch das ist nur - wenn auch handlungsrelevantes - Vorgeplänkel.

Richtig rund geht es im Hauptteil meines Manuskripts. Ich erwähnte bereits, daß Ren Dhark selbst darin die tragende Rolle spielt. Dhark ist in einer verzweifelten Lage auf sich alleingestellt und muß ohne Unterstützung seiner Freunde und Kameraden in einer fremden Welt bestehen. Dabei hat er nicht nur mit den Unbillen der Natur zu kämpfen, sondern sieht sich einem Wesen gegenüber, dem er ohne Waffen und rein körperlich nur wenig entgegenzusetzen hat.

Dhark endlich wieder einmal kompromißlos in den Mittelpunkt der Handlung zu stellen, wurde von vielen Lesern gewünscht. Nun hat der Handlungsbogen eine solche Möglichkeit nicht nur geboten, sondern geradezu gefordert. Denn das Aufeinandertreffen mit oben genanntem Wesen bildet die Grundlage für wichtige Erkenntnisse über die Identität des Feindes.

Mir hat es Spaß gemacht, mich ausgiebig mit dem Namensgeber unserer Serie zu beschäftigen. Die Parallelen zu der Geschichte des Filmklassikers Enemy Mine werden übrigens jedem Science Fiction-Kenner schnell auffallen. Sie sind absolut beabsichtigt. Zudem erhält Dhark eine wichtige Information. Er erfährt endlich den Namen jenes Volkes, das aus der Anonymität heraus zahlreiche Überfälle auf Einrichtungen der Menschheit durchführte.

Montag, 30. September 2013

Inga Rumpf und KK'nZ

Sie war Sängerin bei den deutschen Rockformationen Frumpy und Atlantis, das hätte ich gedanklich hinbekommen. Einen Song von ihr hätte ich allerdings nicht nennen können. Dafür kann ich mich dunkel erinnern, sie in den frühen Achtziger Jahren einmal mit Udo Lindenberg in der Sporthalle gesehen zu haben.

Als ich das Plakat zur aktuellen Tour von Inga Rumpf sah, wurde ich neugierig. Die Frau ist Mitte Sechzig und will es noch mal wissen. Zudem klingt der Name ihrer neuen Begleitband kryptisch. KK'nZ. Wer oder was sich dahinter wohl verbergen mag? Als ich es herausfand, war ich baff vor Staunen. Das Kürzel steht nämlich für Krumminga, Kopal, Nass und Zöller. Oder, um genauer zu sein, für Helmut Krumminga, Werner Kopal, Michael Nass und Jürgen Zöller. Und das sind die BAP-Musiker ohne Wolfgang Niedecken.

Ein zusätzlicher Grund also, mir das Konzert im Kölner Gloria-Theater anzusehen. Ich tat es bar jeglicher Erwartungshaltung, weil ich keine Ahnung hatte, was auf mich zukommt. Um so positiver wurde ich überrascht. Inga Rumpfs Blues-Rock mit Ausflügen in Gospel-Gefilde ist vom feinsten, und die Stimme dieser Frau haut einen von den Socken. Würde ich den Begriff Rock-Röhre verwenden (was manche ja bei Gianna Nannini tun, oje), träfe er auf die Tochter eines Hamburger Seemanns, wie sie erzählte, bestens zu. Ich habe häufig Probleme mit Frauenstimmen in der Rockmusik, doch Inga Rumpf ist eine Klasse für sich.

Es bestätigte sich, wovon ich ausgegangen war. Die Lieder waren mir samt und sonders unbekannt. Allenfalls bei How the Gipsy was Born klingelte etwas in meinem Hinterkopf. Tolles Stück, und auch der Rest sagte mir ausgesprochen zu, sieht man von einigen Funk-Anleihen ab. Mit Funk konnte ich bekanntlich noch nie viel anfangen.

Love Hurts sang Inga Rumpf im Duett mit Krumminga, wobei der BAP-Gitarrist wie auch bei Heroes eine unerwartete Gesangsqualität offenbarte. Zudem spielte er sich den ganzen Abend die Seele aus dem Leib, was auch für den Rest von Wolfgang Niedeckens Truppe gilt. Zuweilen hatte ich gar den Eindruck, daß KK'nZ, dank BAP blendend aufeinander eingespielt, streckenweise selbst bei ihrer Hauptgruppe noch musikalisch unterfordert sind.

Zum Zugabeteil stieg Jürgen Zöller wie einst Phil Collins hinter seinem Schlagzeug hervor und übernahm den Gesangspart. Er gab Stand By Me zum besten und hatte das begeisterte Publikum auf seiner Seite. Zum Schluß gab es dann noch Like a Rolling Stone, mit Zöller wieder am Schlagzeug und dem Publikum als erweiterter Begleitband. Fazit, ein unverhofft rockiger Abend mit Inga Rumpf und vier Fünfteln von BAP.

Samstag, 14. September 2013

Ritter ohne Furcht und Tadel

Falk wächst auf der Burg des Ritters Eberhard zu einem stattlichen jungen Mann heran. Als sein Vater ermordet wird, macht er sich auf, um den Schuldigen zu finden. Doch das ist erst der Anfang eines Abenteuers, das ihn zum Knappen und schließlich zum Ritter machen soll.

Falk gerät in eine Intrige, deren Wurzeln in der Vergangenheit liegen. Falk muß all seinen Mut und sein kämpferisches Geschick aufwenden, um die Verschwörer zu entlarven und Fürst Gottfried von Starkenfels vor dem Sturz zu bewahren.

Das Programm des Verlages Peter Hopf gewinnt ständig an Umfang. Unter anderem gilt das für die Romanadaptionen von Wäscher-Comics. Nach TIBOR und NICK habe ich das Vergnügen, mich einer weiteren Serie aus Hansrudi Wäschers Feder annehmen zu dürfen. Dabei handelt es sich um die Rittersaga FALK. Sie legt los mit der Geschichte Ritter ohne Furcht und Tadel.

Heute ist Band 1 bei mir eingetroffen. In der werkgetreuen Umsetzung habe ich die ersten 18 Piccolo-Comics, mithin das erste abgeschlossene Falk-Abenteuer aus dem Lehning-Verlag, in Romanform gebracht. Das Buch sieht schick und schmuck aus, so wie von Hopf-Publikationen gewohnt.