Mittwoch, 18. Juni 2014

Tschüß, Spanien

Der Weltmeister ist raus, der Weltmeister fährt nach Haus. Wer hätte das gedacht? Ich nicht. Nein, die Spanier gehörten für mich vor dem Turnier beileibe nicht zu den Top-Favoriten, ebenso wenig wie die in den Himmel gelobten Brasilianer. Vor der WM sagte ich jedem, der es hören wollte oder auch nicht hören wollte, daß Spanien nicht Weltmeister wird. Nicht, weil die Spieler angeblich zu alt seien. Auch nicht, weil die Mannschaft zu satt ist. Sondern weil es jeder Wahrscheinlichkeit widersprochen hätte.

Sicher, der Titel wurde schon zweimal verteidigt. 1938 gelang dieses Kunststück Italien, 1962 den Brasilianern. Und die Kombination aus den beiden großen Turnieren gab es ebenfalls. 1972 wurde Deutschland Europameister und holte zwei Jahre später den WM-Titel. Andersrum machten es die Franzosen. 1998 holten sie den WM-Pokal, 2000 ließen sie den Europameistertitel folgen. Daß die Spanier gleich 3 Titel hintereinander holten, war für mich sensationell, aber dann den vierten Triumph folgen lassen? Beim besten Willen nicht.

Dennoch gehörten sie für mich zum erweiterten Kandidatenkreis. Daß sie schon nach den ersten beiden Vorrundenauftritten die Segel streichen müssen, ist für mich immer noch unglaublich. Da kommt mir den Sinn, was jemand nach dem ersten Deutschlandspiel sagte: "Portugiesen und Spanier können sich nach der Vorrunde einen Flieger teilen. Sie müssen ja in die selbe Richtung."

Allerdings halte ich Häme nach dem Ausscheiden der Spanier für fehl am Platz. Eben wegen dem, was Spieler und Mannschaft 2008, 2010 und 2012 geleistet haben. Das muß ihnen erst mal eine andere Nation nachmachen. Da standen großartige Spieler auf dem Platz, die eine große Mannschaft bildeten. Nun ist es vorbei, aber die errungenen Titel bleiben. Und die Namen der Spieler bleiben in Erinnerung. Daß der amtierende Weltmeister nach der Vorrunde ausscheidet, gab es übrigens schon mehrmals, zuletzt 2010, als die Italiener als Titelträger nach Hause fahren mußten.

Ein bißchen schade finde ich das Ausscheiden Spaniens aus deutscher Sicht. Ich hatte gehofft, es käme zu einer Neuauflage zwischen beiden Mannschaften und diesmal hätten wir die Nase vorn. Hat aber nicht sollen sein. Überhaupt die deutsche Mannschaft. Ich bin von einigen Leuten verlacht wurden, als ich vor der WM meine Überzeugung bekundete, es gäbe einen lockeren Durchmarsch durch die Vorrunde mit drei Siegen und neun Punkten. Dabei bleibe ich. Aber mal sehen, vielleicht gibt es ja einen kleinen Bonus für Jürgen Klinsmann und seine US-Boys.

1 Kommentar:

  1. Ich teile deine Auffassung absolut. Spanien steht jetzt eben der Umbruch bevor, den unsere Mannschaft schon hinter sich hat. Das passiert wohl jeder Spitzenmannschaft irgendwann.

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