Montag, 30. Juni 2014

Zyklusübergang bewältigt

Vor lauter Fußballgucken und Begeisterung über die kickenden Sportskameraden aus aller Herren Länder habe ich nicht einmal vermeldet, die Arbeit am nächsten Manuskript für REN DHARK abgeschlossen zu haben. Schon am Freitag habe ich die letzten Zeilen aufs elektronische Papier gebracht und auf die Reise geschickt. Ich schrieb in diesem Blog ja schon, daß es weitergeht mit dem ersten Buch des neuen Zyklus - und mit der großen Bedrohung, die auf Ren Dhark, die Menschheit und die Milchstraße zukommt.

Und hier zieht Robert Monners einen völlig falschen Schluß. Für phantastik-news hat er just den Zyklus-Abschlußband Die Stunde der Synties rezensiert. Dabei kommt er zu dem Fazit: "Offen bleibt zunächst, wie es weitergehen wird. Die Konzentration auf Ren Dhark, von der Achim Mehnert in seinem Blog sprach, ist bekannt, doch scheint die Gefahr, die der Milchstraße durch das außer Gleichgewicht geratene schwarze Loch im Zentrum der Galaxis droht, schon wieder vorbei zu sein. Es bleibt somit zunächst die Frage: Quo Vadis, Ren Dhark?"

Bei der angekündigten großen Gefahr handelt es sich mitnichten um das aus dem Gleichgewicht geratene Super Black Hole, wie im kommenden Buch thematisiert wird. Dieses nämlich stabilisierte sich nach dem Ende der von den Kraval vorgenommenen Manipulation des Hyperraums. Ganz schuldlos ist es dennoch nicht an dem, was da auf Ren Dhark und seine Freunde zukommt. Davon abgesehen finde ich es schön, wenn Leser und Rezensenten spekulieren und ihre eigenen Überlegungen zum Handlungsfortlauf anstellen - und noch schöner, wenn sie dabei daneben liegen.

Die eigentliche Gefahr, die droht, ist schwarz und sieht geheimnisvoll aus. Was sie auch ist. Und zudem brandgefährlich. Ich hatte das Vergnügen, sie in dem hinter mir liegenden Manuskript einführen zu dürfen. Das neue Abenteuer fängt damit an, daß Ren Dhark auf der Erde unerwarteten Besuch erhält, mitten hinein in die Friedenskonferenz der Milchstraßen-Koalition und der Kraval. Alle sind ausgelassen und erleichtert, denn der Krieg ist vorbei und der Hyperraum funktioniert wieder wie gewohnt.

Alles gut also, sollte man meinen. Das denkt sich auch der ehemalige Commander der Planeten. Aber es wäre natürlich zu schön, wenn er es sich verdientermaßen mit seiner Freundin einfach einmal gut gehen lassen könnte, ohne irgendwelche galaktischen Kastanien aus dem Feuer holen zu müssen. Dhark  freut sich auf eine Phase der Ruhe und Friedfertigkeit, doch das Schicksal meint es anders mit ihm und der Point of. Er wird von seinen Besuchern - die literarisch mal wieder zu bearbeiten mir übrigens großen Spaß gemacht hat, da ich die Figuren mag - regelrecht überfahren und auf besondere Weise mit der neuen Gefahr konfrontiert.

Mit der werden auch die Leser konfrontiert - im nächsten Buch, das Mitte August erscheint. Ich hingegen stecke mit dem Kopf schon wieder im Mittelalter. Da harrt ein sehr umfangreiches FALK-Abenteuer der Umsetzung in Romanform. Wie schon Sepp Herberger sagte: "Nach dem Roman ist vor dem Roman." Oder so ähnlich.

Wer die oben angesprochene Rezension von Robert Monners zum vorigen Band lesen möchte, kann dies hier tun: http://www.phantastiknews.de/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=9082%3Aren-dhark-weg-ins-weltall-48-die-stunde-der-synthies-hajo-f-breuer-hrsg-buch&catid=42%3Arezensionen&Itemid=62

Mittwoch, 25. Juni 2014

Herzlichen Glückwunsch, Mondi

Drei Tage zuvor hatte er seinen 43. Geburtstag gefeiert, gestern Abend wurde er in der Begegnung zwischen Kolumbien und Japan eingewechselt. Somit ist er der älteste Fußballspieler, der jemals bei einer Weltmeisterschaft zum Einsatz kam. Für einen Feldspieler fast ein biblisches Alter, aber auch für den Mann zwischen den Pfosten ein Novum. Und dazu ein schöner Rekord. Die Rede ist vom kolumbianischen Torhüter Faryd Mondragon. Mondi lief von 2007 bis 2010 in Deutschland im Trikot des 1. FC Köln auf und stieg mit den Geißböcken von der zweiten Liga in die Bundesliga auf. Ich habe mich gefreut, ihn noch einmal im Tor stehen zu sehen.

Weniger gefreut habe ich mich über die Beißattacke des Uruguayers Luiz Suarez. Ein wenig erleichtert über das Ausscheiden der Italiener bin ich zwar durchaus. Denn gegen die Squadra Azzura konnte die deutsche Mannschaft bei einer WM noch nie gewinnen, auch wenn großartige Begegnungen darunter waren. Ich denke nur an das legendäre Jahrhundertspiel 1970 in Mexiko, das ich mir erst vor wenigen Wochen wieder einmal in ganzer Länge angeschaut habe. In einem nervenaufreibenden, hochklassigen Match verloren die Deutschen das dramatische Halbfinale erst nach Verlängerung mit 3:4. Welcher Fußballfan erinnert sich nicht an dieses wohl größte Fußballspiel aller Zeiten? Diesmal können wir nicht mehr auf die Italiener treffen, die für mich so etwas wie der Angstgegner der deutschen Mannschaft sind.

Doch die Art und Weise, wie die Azzuri gestern aus dem Turnier flogen, ist ein Skandal. Zunächst gab es eine rote Karte gegen einen Italiener, die keine war. Später sahen weder Schiedsrichter noch Linienrichter den Biß von Suarez in die Schulter von Giorgio Chiellini. Kurz darauf fiel das spielentscheidende Tor für die Urus. Wären beide Kartenentscheidungen richtig abgewickelt worden, hätte sich die Partie vermutlich anders entwickelt. Den Italienern hilft es zwar nicht mehr, aber ich hoffe, Suarez wird empfindlich gesperrt, und zwar nicht nur für das Achtelfinale gegen Kolumbien. Der Mann ist Wiederholungstäter, der sich zuvor schon zwei Mal als Vampir betätigte. Ganz ehrlich, wie bekloppt muß man als Fußballer sein, um drei Gegenspieler zu beißen?

Montag, 23. Juni 2014

Namensfindung für Romanfiguren

Kurz nachdem ich mit dem Schreiben am aktuellen Manuskript für Ren Dhark begonnen hatte, fiel mir auf, daß ich eine neue Figur einführen muß. Oder wollte, weil sie mir vom Storyaufbau her gut in den Kram paßte. Und zwar sollte es der Nachfolger sein für eine andere Figur, die aus gewissen dramaturgischen Gründen aus der Geschichte ausgeschieden war. Um das abzuklären, telefoniert ich kurz mit dem Exposé-Autor. Er war einverstanden und meinte nur: "Mach einen Holländer draus."

Gesagt getan. Nun habe ich schon seit langem eine Verfahrensweise, Namen für Figuren zu generieren, die zu deren Nationalität passen. Einen Spanier beispielsweise nenne ich eher Pedro als Pierre. Bei den Nachnamen wird es meist schwieriger als bei den Vornamen. Das gilt besonders für Namen aus skandinavischen Ländern oder dem osteuropäischen Raum. In solchen Fällen helfe ich mir auf ganz einfache Weise, indem ich eins mein Fußballalben zur Hand nehme und die Spieler eben jenes Landes durchschaue. Von einem nehme ich den Vornamen, von einem anderen den Nachnamen. Das mag nicht allzu phantasievoll sein, hat mich aber schon vor dem ein oder anderen Fallstrick bewahrt.

Doch in diesem Fall war das nicht nötig. "Mach einen Holländer draus." Na sicher, das war einfach. Wenige Tage zuvor hatte ich nämlich das erste Gruppenspiel der Holländer gegen Spanien gesehen. Ich war baff und hingerissen von der spielerischen Klasse, mit dem Oranje den amtierenden Weltmeister von der iberischen Halbinsel in seine Einzelteile zerlegt hatte. Zwei Spieler hatten dabei besonderen Eindruck bei mir hinterlassen, Arjen Robben und Robin van Persie. Robin Robben klingt doof, fand ich. Also entschied ich mich kurzerhand für Arjen van Persie. So simpel und doch praktisch geht das.

Sonntag, 22. Juni 2014

Ein schönes Falk-Titelbild

Das Titelbild für den zweiten Falk-Roman habe ich, glaube ich, noch gar nicht gezeigt. Dabei liegt es bereits vor. Das Buch wird übrigens noch in diesem oder dem nächsten Monat erscheinen.


Donnerstag, 19. Juni 2014

Radir kommt nicht mehr

Die Weltmeisterschaft kostet viel Zeit. Bisher habe ich mir alle Spiele angeschaut. Das geht zu Lasten anderer Dinge. Meine täglichen Spaziergänge müssen derzeit weitgehend pausieren. Nach dem Sieg Kolumbiens gegen die Elfenbeinküste und vor der Begegnung zwischen Uruguay und England zog es mich trotzdem raus an die frische Luft. Nach zehn Stunden am Schreibtisch wäre mir sonst die Decke auf den Kopf gefallen. Der Volksgarten, mein Lieblingsziel, liegt nur wenige Fußminuten entfernt.

Wie üblich spazierte ich um den Weiher herum und ließ mich auf der Parkbank nieder, die seit Jahren meine Anlaufstelle ist, um mich am Wasser niederzulassen und abzuschalten. Ich kam mir vor wie im Herbst. Es ist kühl im Volksgarten, und über den Weiher weht ein scharfer Wind. Ich war froh, eine Jacke dabei zu haben. Wo sich sonst die Sonnenanbeter tummeln, waren nur wenige andere Spaziergänger unterwegs. Ganz allein war ich dennoch nicht. Ein Schwan besuchte mich in der Hoffnung, etwas zu fressen zu bekommen, und am Ufer tummelte sich eine Ente mit einem Schwarm Küken.

Ein wenig abseits steht eine einzelne Laterne. Unter der habe ich sogar im Winter schon gesessen und in ihrem Licht gelesen. Jetzt klebt ein Zettel daran: Laterne außer Betrieb. Ich konnte nicht anders, als den Kopf zu schütteln. Eine Notiz anzupappen ist natürlich einfacher, als das Leuchtmittel in fünf Metern Höhe auszuwechseln. Eigentlich ein Armutszeugnis für die zuständige Behörde, welche auch immer das sein mag. Ich bin gespannt, wie lange die Stadt braucht, um dieses logistische Problem zu lösen.

Vergeblich wartete ich darauf, daß Radir vorbeikommt. Radir ist ein Kurde türkischer Herkunft, den ich vor etwa zwei Jahren an gleicher Stelle kennengelernt habe. Wie ich fand er sich zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter dort ein. Anfangs saßen wir auf zwei Bänken nebeneinander, grüßten und verabschiedeten uns. Dann kamen wir ins Gespräch. So erfuhr ich einiges über ihn. Er ist Mitte Sechzig, seit über dreißig Jahren in Deutschland und nach der ganzen Zeit als Arbeiter jetzt in Rente. Er erzählte mir über seine Familie, seine drei erwachsenen, in Köln lebenden Söhne und vieles mehr. Meistens erzählte er, und ich hörte zu. Radir plaudert gern, ohne dabei aufdringlich zu sein oder zu nerven.

Und er liebt die Tiere am und im Weiher. Die Enten, Sumpfhühner, Schwäne und Gänse, die Schildkröten und Fische. Stets hatte er Brot dabei, um das Federvieh zu füttern. Vor einem guten halben Jahr saß er betrübt da, als ich vorbeischaute. Er war beim Füttern erwischt worden und hatte von patrouillierenden Ordnungskräften eine saftige Geldstrafe aufgebrummt bekommen. Denn die Tierfütterung dort ist verboten.

Der Hintergrund ist allerdings, kein Futter in den Weiher zu werfen, weil sich in dem stehenden Gewässer sonst Algen bilden. Radir fütterte die Tiere jedoch am Ufer. Sie kannten ihn und kamen zu ihm. Das freute ihn und war so etwas wie ein kleines Quantum Lebenselixier. Als umso schmerzhafter empfand er die Bestrafung seitens der übereifrigen Behörden. Er kam dann seltener, und wir sahen uns nicht mehr so oft wie zuvor.

Nun sind wir uns schon länger nicht mehr begegnet. Auch heute war er nicht im Volksgarten. Ich hoffe, es geht ihm gut. Ich würde mich freuen, ihm demnächst wieder am Wasser auf "unserer" Bank zu begegnen.

Mittwoch, 18. Juni 2014

Tschüß, Spanien

Der Weltmeister ist raus, der Weltmeister fährt nach Haus. Wer hätte das gedacht? Ich nicht. Nein, die Spanier gehörten für mich vor dem Turnier beileibe nicht zu den Top-Favoriten, ebenso wenig wie die in den Himmel gelobten Brasilianer. Vor der WM sagte ich jedem, der es hören wollte oder auch nicht hören wollte, daß Spanien nicht Weltmeister wird. Nicht, weil die Spieler angeblich zu alt seien. Auch nicht, weil die Mannschaft zu satt ist. Sondern weil es jeder Wahrscheinlichkeit widersprochen hätte.

Sicher, der Titel wurde schon zweimal verteidigt. 1938 gelang dieses Kunststück Italien, 1962 den Brasilianern. Und die Kombination aus den beiden großen Turnieren gab es ebenfalls. 1972 wurde Deutschland Europameister und holte zwei Jahre später den WM-Titel. Andersrum machten es die Franzosen. 1998 holten sie den WM-Pokal, 2000 ließen sie den Europameistertitel folgen. Daß die Spanier gleich 3 Titel hintereinander holten, war für mich sensationell, aber dann den vierten Triumph folgen lassen? Beim besten Willen nicht.

Dennoch gehörten sie für mich zum erweiterten Kandidatenkreis. Daß sie schon nach den ersten beiden Vorrundenauftritten die Segel streichen müssen, ist für mich immer noch unglaublich. Da kommt mir den Sinn, was jemand nach dem ersten Deutschlandspiel sagte: "Portugiesen und Spanier können sich nach der Vorrunde einen Flieger teilen. Sie müssen ja in die selbe Richtung."

Allerdings halte ich Häme nach dem Ausscheiden der Spanier für fehl am Platz. Eben wegen dem, was Spieler und Mannschaft 2008, 2010 und 2012 geleistet haben. Das muß ihnen erst mal eine andere Nation nachmachen. Da standen großartige Spieler auf dem Platz, die eine große Mannschaft bildeten. Nun ist es vorbei, aber die errungenen Titel bleiben. Und die Namen der Spieler bleiben in Erinnerung. Daß der amtierende Weltmeister nach der Vorrunde ausscheidet, gab es übrigens schon mehrmals, zuletzt 2010, als die Italiener als Titelträger nach Hause fahren mußten.

Ein bißchen schade finde ich das Ausscheiden Spaniens aus deutscher Sicht. Ich hatte gehofft, es käme zu einer Neuauflage zwischen beiden Mannschaften und diesmal hätten wir die Nase vorn. Hat aber nicht sollen sein. Überhaupt die deutsche Mannschaft. Ich bin von einigen Leuten verlacht wurden, als ich vor der WM meine Überzeugung bekundete, es gäbe einen lockeren Durchmarsch durch die Vorrunde mit drei Siegen und neun Punkten. Dabei bleibe ich. Aber mal sehen, vielleicht gibt es ja einen kleinen Bonus für Jürgen Klinsmann und seine US-Boys.

Montag, 16. Juni 2014

Startschuß für den nächsten Zyklus

Ich habe es gern, wenn der nächste Auftrag auf dem Tisch liegt, bevor ich mit dem aktuellen fertig bin. Das gibt eine gewisse Planungssicherheit und schützt mich vor dem süßen Müßiggang. Womit nicht gesagt ist, daß ich wirklich immer gleich mit der neuen Aufgabe anfange, wenn die vorangegangene beendet ist. Nicht selten lasse ich nach dem befreienden "Ende" unter einem Manuskript einen oder zwei Tage mit Nichtstun verstreichen, mit ziellosen Spaziergängen durch die Stadt oder gar ausschweifenden Exkursionen von einer Kneipe in die andere. Das hängt von meiner Motivation ab, vor allem aber von der zur Verfügung stehenden Zeit und der Nähe des nächsten Abgabetermines. Manchmal muß ich auch einfach nur den Kopf frei bekommen, um mich literarisch ins nächste Abenteuer stürzen zu können.

Momentan schreibe ich an der dritten FALK-Romanadaption. Heute war ein Expose für REN DHARK im elektronischen Briefkasten, und in diesem Fall mache ich es ganz anders. Ich unterbreche die Arbeit an Falk und widme mich dem Dhark, denn der Ritter hat noch Zeit, der Raumfahrer hingegen drängt sehr. Da Dhark in einem wesentlich dichteren Rhythmus erscheint, ist die Zeitspanne vom Expose-Eingang bis zur Dead Line dort generell wesentlich kürzer. Was nicht tragisch ist, da ich dermaßen im Dhark-Universum präsent bin, daß ich zum Verfassen eines Romans nur ein paar Tage brauche. Jetzt kommt wegen der bedauerlichen Krankheit des werten Expo-Schreibers ein zusätzlicher Zeitdruck hinzu. Ist aber kein Problem.

Mit dem vor mir liegenden Roman startet Ren Dhark übrigens in den nächsten Zyklus. Der dramatische Handlungsabschnitt um die vier Meter großen Kraval wurde im just erschienenen Buch abgeschlossen, ein neuer beginnt. Gleich in meinem ersten Manuskript beschäftige ich mich mit vier Wesen, die mich in ihrer Erscheinungsform schon immer fasziniert haben. Spaß an der Arbeit ist also garantiert.

Freitag, 13. Juni 2014

Die Stunde der Synties

Der neue Ren Dhark ist erschienen. Der Titel Die Stunde der Synties deutet es an: einmal mehr greifen die Synties, die Energiewesen und alten Freunde der Menschheit, ins galaktische Geschehen ein. Wie immer nach einem Expose von Hajo F. Breuer, wurde der Roman von mir und den Kollegen Ben B. Black und Uwe Helmut Grave geschrieben.

Das Buch markiert gleich in doppelter Hinsicht einen Meilenstein in der Erfolgsgeschichte des dharkschen Kosmos. Zum einen schließt es den laufenden Zyklus ab. Mit dem Folgeband in zwei Monaten beginnt also ein neuer Handlungsabschnitt. Zum anderen ist es das sage und schreibe 100. Buch in der Hauptserie von Ren Dhark, sprich: die Sonderbände und Ableger-Reihen sind dabei nicht mitgezählt.

Einhundert Bände, das ist eine beachtliche Anzahl, auf die, wie ich finde, alle ehemaligen und aktuellen Beteiligten stolz sein dürfen. Ich jedenfalls freue mich, dem Autorenteam anzugehören, und hoffe, daß es mit der Serie noch lange weitergeht. Ich hätte nichts dagegen, wenn sie  mich ins Rentenalter begleiten würde.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Der Rat der alten Meister

Es gibt acht von jenen in der Überschrift genannten alten Meistern, wenn auch in anderer als körperlicher Form. Wer die alten Raumschiff Promet-Abenteuer kennt, der weiß, wovon ich rede. Allen anderen werde ich nicht zu viel verraten. Nur das: Der Rat der alten Meister war einer der möglichen fünf Titel, die ich mir überlegt hatte. Die Entscheidung für den schlußendlichen Romantitel fiel jedoch auf eine der vier Alternativen.

Wovon ich rede? Vom neunten Band der Taschenbuchreihe, die unter dem Seriennamen "Raumschiff Promet - Von Stern zu Stern" erscheint. Als "Raumschiff Promet Neo" bezeichnet Herausgeber Jörg Kaegelmann sie auch, da es sich um Neuschreibungen der klassischen Ausgaben handelt. Die Exposes für die moderne Fassung stammen übrigens von der ebenso rührigen wie hinreißenden Kollegin Vanessa Busse.


Ich habe das Manuskript für Band 9 schon vor einigen Tagen fertiggestellt, vor dem Coloniacon. Jetzt bin ich gerade mit der abschließenden Durchsicht beschäftigt. Einige Kollegen nehmen diese am liebsten am Stück vor, weil sie dann den besten und zeitnahesten Überblick haben. Ich hingegen bevorzuge es häppchenweise, da ich festgestellt habe, daß ich dann am stärksten konzentriert und fokussiert bin. Je weniger Lektorat und Korrektorat später mit einem Manuskript zu tun haben, umso zufriedener bin ich.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Ein Besucher bespricht den Coloniacon

"So geriet der ColoniaCon 2014 zur Fackelübergabe: Schon bei der offiziellen Begrüßung durch Achim Mehnert wurden die kommenden Con-Macher vorgestellt. Und damit war der ColoniaCon gleich mit einer ‚positiven Zukunftsvision’ eingeleitet."



Obige Worte schreibt Ben Calvin Hary in seiner ausführlichen Besprechung über den diesjährigen Coloniacon. Ihm hat der Con gefallen - das merkt man, und das freut mich natürlich. Den kompletten Artikel auf der Seite des Perry Rhodan Online Clubs findet man hier:
http://www.proc.org/2014/06/10/fackeluebergabe-beim-colonia-con/

Dienstag, 10. Juni 2014

Nach dem Coloniacon schaute der Weltuntergang vorbei

Wenn der Dom einst fertig sei, ginge die Welt unter, sagt man in Köln. Nach dem Tod des letzten Ritters der Tiefe werden gar die Sterne verlöschen, heißt es ein paar Etagen höher. Ersteres Szenario ist nicht zu befürchten, da der Kölner Dom ohnehin niemals fertig werden wird, und zweiteres entstammt der Welt der Literatur und Mythologie. Daß der Weltuntergang zuweilen schon mal an die Tür klopft, haben wir gestern erlebt.

Ein paar Besucher des Coloniacons haben das Pfingstwochenende genutzt, um länger in Köln zu bleiben. Daher trafen wir uns Montag am späten Nachmittag zum Essen im Reissdorf Brauhaus. Die Hitze bei Temperaturen um die 35 Grad war lähmend, und es regte sich kein Lüftchen. In der Hoffnung, dass es am Wasser etwas erträglicher sei, beschlossen wir, hinunter zum Rhein zu gehen. Der Spaziergang entwickelte sich zur kleinen Sightseeing-Tour. Wir bestiegen die Aussichtsplattform auf dem Schokoladen-Museum, und ich führte unsere Gäste durch den neugestalteten Rheinauhafen und vorbei am Yachthafen zu den Kranhäusern, die begeistert fotographiert wurden. Ich mag sie bekanntlich nicht, aber beeindruckend sind sie allemal. Dann ging auf einmal alles ganz schnell.

Binnen Minutenfrist wurde es nachtschwarz. Wo bei schönstem Sommerwetter eben noch ausgelassenes Treiben geherrscht hatte, brach Chaos aus. Von Südwesten her rauschte eine düstere, brodelnde Front heran, wie ich sie zuweilen schon in Manuskripten beschrieben, mit eigenen Augen aber noch nicht gesehen habe. Zumindest nicht in dieser rasenden Schnelligkeit. Der Anblick war unheimlich, richtiggehend bedrohlich. Wir überlegten, ob es nicht besser sei, irgendwo Unterschlupf zu suchen, als auch schon die ersten Sturmböen über die Uferpromenade peitschten, Laub und Sand aufwirbelten und sich an den Fassaden der Häuser austobten. Bäume wurden vom Sturm geschüttelt wie Spielzeuge, die jeden Augenblick durchbrechen konnten.

Dann setzte der Regen ein, in wahren Sturzbächen, und mir fiel ein, daß ich zu Hause sämtliche Fenster in Kippstellung hatte. In der neunten Etage kann sich das bei einem solchen Unwetter fatal auswirken. Also ignorierte ich den Sturm und die Wassermassen mit Todesverachtung. Die Verabschiedung fiel kurz und herzlich aus, um rasch ein Taxi zu entern. Da war die Rheinuferstraße teilweise schon überspült. Ich gelangte jedoch nach Hause, ohne daß dort eine Katastrophe eingetreten war, und knallte sämtliche Fenster zu. Auf den Schreck ging ich mit dem verbliebenen Bernd Gemm ein paar kalte Kölsch trinken. Das Unwetter brachte einen großen Vorteil in Form eines gehörigen Temperatursturzes mit sich, und der war dringend nötig.

Sonntag, 8. Juni 2014

Wachablösung auf dem Coloniacon 2014

Links die Noch-Veranstalter Zimmermann und Mehnert, rechts die künftigen Organisatoren von Euw und Robker.
Der diesjährige Coloniacon ist Geschichte. 32 Jahre, der 21. seiner Art. Das hätten wir uns 1982 nicht träumen lassen, und im Rückblick ist die Tatsache ein wenig unwirklich. Denn einmalig war er geplant, hat sich aber schnell verselbständigt. Zahlreiche Leute haben mit ihrem Einsatz, einer Menge Enthusiasmus und ihrer fannischen Leidenschaft einen Beitrag dazu geleistet, daß es ihn immer noch gibt. Ich war von Anfang an dabei, auf die eine oder andere Art. Auch in diesem Jahr zusammen mit Ralf Zimmermann wieder als Veranstalter.

Das beendeten Ralf und ich gleich bei unserer Eröffnungsansprache an die zahlreichen Besucher. Schluß mit der Organisation. Wir hören auf, das stand schon vorher fest. Doch zum Glück haben sich zwei Nachfolger gefunden, in deren Händen die Geschicke des Cons künftig liegen werden. Bernd Robker und Daniel von Euw führen die traditionsreiche Veranstaltung im Kölner Jugendpark fort, das freut mich. Die beiden waren folgerichtig bei der Begrüßung mit auf der Bühne, damit sich das Publikum gleich an die neuen Gesichter gewöhnen konnte. An die neuen Gesichter in diesem Kontext, meine ich. Denn unbekannt in der Szene sind Daniel und Bernd ja nun beileibe nicht.

Gleich anschließend an die Eröffnung blieb ich auf der Bühne, und mein Kollege Ben B. Black gesellte sich dazu. Wir plauderten über Ren Dhark, die aktuelle Handlung, die Ursprünge und gaben einen kleinen Ausblick in die Zukunft, inklusive einer Leseprobe aus dem nächsten Buch. Der Programmpunkt war gut besucht und das Publikum wißbegierig. Das hat Spaß gemacht.

Doch das war es für mich auch, was das Programm anging. Danach blieb mir keine Zeit mehr, irgendwo hinzuschauen, weil es - das Schicksal eines Veranstalters - immer etwas zu tun gab.  Das Schleppen von Tischen und Stühlen war zwar erst zum Conende wieder angesagt, aber tagsüber hievte ich einige Hektoliter Getränke aus dem Kühlwagen hinter die Theke. Eine schweißtreibende Tätigkeit bei Temperaturen oberhalb der 30 Grad. Außerdem sind zwischendurch geschätzte tausend weitere Kleinigkeiten zu erledigen. Nach den beiden Tagen bin ich ziemlich geschafft.

Diese Zeilen schreibe ich gerade im Reissdorf Brauhaus, wo der kleine Nachcon stattfindet. Wir sitzen in gemütlicher Runde zusammen, lassen uns das kalte Kölsch schmecken und warten auf das bestellte Essen. Im Nachhinein merke ich so richtig, was ich verpaßt habe. Das ist mir früher nie so richtig aufgefallen - oder ich habe es gleichgültiger in Kauf genommen. Es waren viele Besucher da, die ich seit Jahren kenne und über deren Anwesenheit ich mich gefreut habe. Leider blieb es dabei, ihnen die Hand zu schütteln und ein paar wenige Worte zu wechseln. Für Unterhaltungen blieb mir einfach keine Zeit. Schade.

Beim nächsten Coloniacon wird das anders werden. Versprochen.

Freitag, 6. Juni 2014

Vor dem Vorcon

Lars Bublitz: Daily Perry 385
Der Tag vor dem Coloniacon bringt stets eine Menge Arbeit mit sich. So war es auch heute. Bereits am Vormittag traf ich mich mit Noch-Organisator Ralf Zimmermann sowie Bernd Robker, einem der beiden künftigen Coloniacon-Veranstalter zum großen Einkauf. Fleisch für die Grillparty am Samstag Abend, alles mögliche für das Frühstück am Sonntag Morgen und tausend andere Kleinigkeiten mehr wurden in zwei große Einkaufswagen geladen. So schnell fertig mit dem Einkauf wie in diesem Jahr waren wir noch nie.

Anschließend fuhren wir in den Jugendpark, unseren Veranstaltungsort seit über 30 Jahren und somit gewissermaßen unser zweites Wohnzimmer. Dort traf wenig später auch Daniel von Euw ein, der andere künftige Organisator. Der liebe Gott muß ein SF-Fan sein, oder ein Coloniacon-Enthusiast. Denn das Wetter meinte es gut mit uns. War es gestern noch kühl mit Wind und Regen, präsentierte sich der Himmel heute in Babyblau. Strahlender Sonnenschein, sommerliche Temperaturen.

Die allerdings brachten uns im Jugendpark gehörig ins Schwitzen. Wir bestückten die Küche und bereiteten den Tresen vor. Contaschen für die Besucher wurden gepackt mit Programmbüchern, Magazinen, Flyern, Lesezeichen, Postkarten und Aufklebern. Anschließend schleppten wir Tische dorthin, wo immer sie morgen benötigt werden, und bestuhlten den Hauptsaal. Eintrittskarten und Badges wurden vorbereitet und der Beamer in einen funktionstüchtigen Zustand versetzt. Währenddessen bauten die ersten Händler bereits ihre Verkaufsstände auf.

Nachdem sämtliche Vorbereitungen erledigt waren, fuhr ich ins Brauhaus Reissdorf. Dort trafen sich die ersten Conbesucher, die schon heute in Köln eingetroffen sind. Die Bayern waren vertreten, Berlin und Österreich. Bei lockeren Gesprächen, ein paar Kölsch und dem nebenbei laufenden letzten Vorbereitungsspiel der deutschen Nationalmannschaft verging der Abend wie im Flug. Ich merkte aber auch, daß der Tag lang gewesen war, und verabschiedete mich irgendwann. Morgen früh zur Coneröffnung muß ich schließlich fit sein.

Und dann ist da noch eine Sache, die mich sehr freut: Anläßlich des Vorcons zum Coloniacon hat Lars Bublitz seinen neuesten Daily Perry vorgelegt. Er zeigt Perry Rhodan und Reginald Bull, die es gar nicht erwarten können, nach Köln zum Con zu gelangen. Der Künstler war so freundlich, die Veröffentlichung an dieser Stelle zu genehmigen. Vielen Dank dafür, Lars.

Donnerstag, 5. Juni 2014

werkenntwen ist weg

Im sozialen Netzwerk werkenntwen war ich viele Jahre lang angemeldet. Ich bin darauf gestoßen, als an Facebook noch nicht zu denken war. Zumindest existierte FB damals in meinem Wahrnehmungsfeld noch nicht. Derartige Plattformen, wie auch stayfriends, faszinierten und begeisterten mich. Man traf alte Bekannte wieder, zu denen seit Jahren jeder Kontakt verloren gegangen war, und konnte themenspezifischen Gruppen beitreten. Eine Coloniacon-Gruppe gründete ich bei wkw gar selbst.

Dann kam irgendwann Facebook. Ich sträubte mich zunächst, ließ mich aber nach einer Weile doch zum Beitritt überreden. Hier war alles viel größer und bunter, die Anzahl der Funktionen und Möglichkeiten ungleich vielfältiger als bei werkenntwen. So kam es, daß ich mich immer seltener bei wkw einloggte, und schon seit Monaten gar nicht mehr. Das Netzwerk trat in meinem Interesse immer weiter in den Hintergrund und fristete für mich allenfalls noch ein marginales Dasein. Da war ich wohl nicht der einzige.

Vor ein paar Tagen erhielt ich eine mail, in der werkenntwen Auf Wiedersehen sagte. Die Betreiber bedankten und verabschiedeten sich. Mittlerweile wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, und die Plattform ist nicht mehr online. Ich dachte kurz an die Zeit zurück, als ich mich dort zu tummeln begann und das ganze für mich Neuland war, ohne im Nachhinein wkw eine Träne nachzuweinen. Ich empfinde es als tröstlich, daß virtuelle Geisterstädte nicht bis in alle Ewigkeit ein unsichtbares Dasein fristen, sondern ebenso wie wir aufhören zu existieren und von der Bildfläche verschwinden.

Montag, 2. Juni 2014

Fortuna Köln steigt in die 3. Bundesliga auf

Es war ein sehr emotionaler Moment, als Oliver Laux den Ball in der 94. Spielminute ins Tor köpfte. Sein Treffer war ein kleines Wunder, denn mit dieser dramatischen Wendung hatte ich nicht mehr gerechnet. Das erste der beiden Relegationsspiele um den Aufstieg in die 3. Liga hatte Fortuna Köln zu Hause mit 1:0 für sich entschieden, durch einen Treffer von Thomas Kraus erst kurz vor Spielende. Eine recht gute Ausgangsposition für das Rückspiel in München gegen die 2. Mannschaft des FC Bayern, jedoch beileibe keine beruhigende.

Die Bayern egalisierten das Hinspielresultat bereits nach 20 Minuten und waren fortan die stärkere, technisch bessere und spielbestimmende Mannschaft. Als Kölner Anhänger mußte man mehr als einmal tief durchatmen. Wäre allerdings Markus Pazureks Kracher von der Unterkante der Latte nicht zurück aufs Spielfeld geprallt, sondern hinter die Torlinie, ich bin sicher, das Spiel wäre zu Gunsten der Fortuna entschieden gewesen. Denn dann hätten die Bayern gegen die starke Defensive der Südstädter weitere zwei Tore schießen müssen, und daran glaubte ich nicht.

Doch der Ball ging eben nicht ins Tor, und das Drama nahm seinen Lauf. In der 80. Spielminute stellte der Schiedsrichter Fortunas Mittelfeldregisseur Kristoffer Andersen vom Platz. Eine enorme Schwächung für Köln, besonders in Hinblick auf eine mögliche Verlängerung. Doch die war passe, als die Bayern in der 88. Spielminute ihren zweiten Treffer markierten. Ich war geschockt, fassungslos. In diesem Moment war die Fortuna tot, ich hatte mit dem Aufstieg abgeschlossen. Ich hätte heulen können.

Doch denkste. Vier Minuten Nachspielzeit wurden signalisiert, und dann geschah eben dieses kleine Wunder. Bayerns Torhüter griff bei einem Flankenball daneben, Laux war zur Stelle und nickte ein. In der vierten Minute der Nachspielzeit! Von einer solchen Szene, von einem solchen Szenario kann man normalerweise nur träumen, mehr nicht. Denn unrealistischer geht es nicht. Und doch war es soeben geschehen. Bei den Kölner Anhängern brachen verständlicherweise alle Dämme, denn die Münchener hatten nichts mehr dagegenzusetzen, und kurz darauf war Schluß. Es dauerte eine Weile, bis ich es realisiert hatte: die Fortuna war aufgestiegen und spielt in der kommenden Saison in Liga 3. Nun mußte ich wirklich heulen, vor Freude. Nicht einmal Alfred Hitchcock hätte das Drehbuch dramatischer schreiben können.

Spät in der Nacht ging es in die Südstadt ins Vereinsheim, wo zwischen 2 und 3 Uhr der aus München kommende Mannschaftsbus eintraf. Daß Trainer und Spieler frenetisch empfangen wurde, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Anschließend sangen und tanzten Kölner Spieler und Fans gemeinsam zu kölscher Musik. Als ich nach Hause ging, setzte bereits die Morgendämmerung ein.

Sonntag, 1. Juni 2014

1950 - 2014. Michael Szameit gestorben

Als ich eben die Nachricht von Michael Szameits Tod erhielt, war ich wie vor den Kopf geschlagen. Er war schwer krank, las ich. Das war mir nicht bekannt. Für mich stand er mitten im Leben, denn er war in meinem Blickfeld in den vergangenen Monaten präsenter denn je. Er ging zu den sogenannten Montagsdemos, um sich mit eigenen Augen ein Bild von dem zu machen, was dort geschieht. Er stritt darüber und dafür, in bestem positiven Sinne, auch wenn er mit seiner Meinung zuweilen aneckte.

Michael war einer der beliebtesten, bedeutendsten und erfolgreichsten Science Fiction-Autoren der ehemaligen DDR. Es muß kurz nach der Maueröffnung gewesen sein, als ich ihn persönlich kennen lernte. Ich hatte bis dahin nie einen Bezug zur SF von drüben, doch der Name Michael Szameit war mir wohlbekannt. Ich weiß nicht mehr, auf welchem Con wir uns über den Weg liefen. Vermutlich war es in Dortmund.

Umso besser erinnere ich mich daran, daß wir am Abend nebeneinander an einer Bar saßen und uns stundenlang unterhielten. Michael war mir auf Anhieb sympathisch. Er plauderte mit einer lockeren Offenheit, die mich gern zuhören ließ, über sein Leben und seine Schriftstellerei in der DDR. Und er behandelte mich, der ich zu dieser Zeit noch auf keine professionellen Veröffentlichungen blicken konnte, weniger wie einen Fan als vielmehr wie einen ebenbürtigen Kollegen. So, glaube ich, hat er sich allen Menschen gegenüber verhalten. Freundlich, humanistisch und ohne sich verbiegen zu lassen. Etwas Schöneres kann man gleichermaßen über einen Mensch wie Autor wohl kaum sagen.