Montag, 9. März 2015

White Hot & Blue in der Torburg

Ich habe ein Konzert gesehen, das gar nicht eingeplant war. White Hot & Blue nennt sich die 1982 in Gelsenkirchen gegründete Band, ursprünglich ein Trio, inzwischen ein Quintett. Ulli Tietze (Bass und Gesang), Thomas Erkelenz (Gitarre und Gesang), Gregor Hengesbach (Gitarre), Martin Scholz (Keyboards) und Bernd Gremm (Schlagzeug) stammen aus dem Ruhrpott und beweisen eindrucksvoll, dass Gelsenkirchener und Dortmunder nicht nur gegeneinander, sondern auch miteinander spielen können.

Gehört habe ich von der Band noch nie, und dass ich sie jetzt entdeckt habe, ist einem reinen Zufall zu verdanken. Nach einem Spaziergang durch die Südstadt wollte ich in der Torburg Fußball schauen. Während des Spiels begannen die Musiker mit dem Aufbau ihrer Instrumente und führten ihren Soundcheck durch. Bei den bluesigen Klängen wurde ich sofort hellhörig und entschied, mir das Konzert nach dem Spiel anzusehen. Eine Entscheidung, die ich nicht bereue.

White Hot & Blue machen kräftigen, erdigen Blues und Bluesrock, genau das, was ich unter guter alter handgemachter Musik verstehe, unter ehrlicher Musik. Bei jedem der fünf Musiker handelt es sich um einen tollen Instrumentalisten, und die Jungs legten eine Menge Spielfreude an den Tag. Da sind echte Könner am Werk, denen man anmerkt, dass sie nicht erst seit kurzem zusammen spielen. Bei ihren musikalischen Fähigkeiten und den wirklich guten Stücken wundert es mich, dass sie nicht bekannter sind.

Gelegentlich hatte ich das Gefühl, John Fogerty persönlich packt gerade einen Swamp Blues aus. Der Drummer glänzte mit einem Solo, und der großartige Keyboarder spielte sich phasenweise mit geschlossenen Augen und verzücktem Lächeln im Gesicht regelrecht in Ekstase. Ein richtiggehender Zauberer an den Tasten. Große Klasse. Unverhofft kommt oft, heißt es. White Hot & Blue kamen für mich unverhofft - und richtig gut. Das Konzert war Klasse, und die Band kann ich wärmstens empfehlen.

1 Kommentar:

  1. Lustig, Achim, ich habe am selben Tag ebenfalls über ein paar richtig gute, spielfreudige Bands geschrieben:
    http://frankboehmert.blogspot.de/2015/03/saturday-is-for-adventure.html
    Die könnten auch etwas für dich sein - ebenfalls Richtung Bluesrock, allerdings mit einem psychedelischen Einschlag, wie ich es liebe. Und alle sehr kraftvoll und virtuos!

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