Dienstag, 3. Januar 2017

Hansrudi Wäscher Magazin 42

Die 42. Ausgabe dieses immer wieder schönen Magazins ist bereits im November zur Intercomic erschienen, nun bin ich endlich dazu gekommen, sie zu lesen. Das Titelbild schmückt diesmal ein Motiv von „Jim, der Cowboy“. Wäscher fertigte die Zeichnung bereits 2002 für die SPRECHBLASE an, dort ist sie aber nie erschienen. Wir haben also tatsächlich eine Erstveröffentlichung vor Augen.
 
Erstveröffentlichungen gibt es auch im Heftinneren. Der Bastei-Verlag ließ einst beim Abdruck von Buffalo Bill-Comics diverse Zeichnungen oder gar ganze Seiten weg. Die verschwundenen Zeichnungen sind wieder aufgetaucht und werden an dieser Stelle in Fortsetzungen nachgeliefert. Den Anlass nutzen die Macher des Magazins dazu, gleich einen ganzen Buffalo Bill-Comic zu präsentieren – neu handgelettert und mit einer tollen Colorierung! Die ersten zwölf Seiten des Abenteuers Abrechnung mit den Skalpjägern finden sich in diesem Heft.
 
Sympathisch rüber kommt das Interview mit Herrn Wäschers Witwe Helga, die Einblick gibt in die gemeinsamen Tagesabläufe und in Arbeitsabläufe ihres Mannes. Dazu passen weitere Berichte von Lesern über ihren Besuch bei den Wäschers sowie Fan-Rückblicke in die Vergangenheit, beispielsweise Herbert Karbaumers Betrachtung von begossenen Lehning-Anstecknadeln, Hans-Joachim Neuperts Jugenderinnerungen an Eisblumen, Wundertüten und Old Shatterhand oder Dieter Herolds Gedenken an einen schlechten Tausch. Solche persönlichen Eindrücke aus einer längst vergangenen Zeit lese ich immer gern.
 
Akribische Leserarbeit darf in einem Wäscher-Magazin nicht fehlen, so zu finden in Form einer Check-Liste zu Jim, was sich bei dem Titelbild ja anbietet, oder eines Berichtes von Dietmar Taubert über Sigurd-Piccolo-Titelbilder. Ohnehin findet sich wieder eine Menge Bildmaterial aus dem Schaffenswerk Wäschers. Nicht nur wird der Abdruck von Telefonkarten-Originalen mit dem fünften Teil fortgesetzt, die Herausgeber haben ein bislang völlig unbekanntes Akim-Motiv aufgetrieben.
 
Man beginnt des weiteren mit dem Abdruck der schönsten Sprechblase-Titelbilder. Auf die bin ich gespannt, da ich natürlich längst nicht alle Sprechblase-Ausgaben kenne. Hinzu kommt die Fortsetzung der Bleistiftvorzeichnungen eines Falk-Piccolos – derlei bekommt man nur selten zu sehen – sowie der dritte und abschließende Teil eines Lanowen-Comics von Jan Hoffmann. Und noch eine schöne Sache: Hansrudi Wäscher hat ein zwei Piccolos umfassendes Nick-Abenteuer mit Titel Das Zeiträtsel hinterlassen, von dem wir als Vorabdruck das Titelbild und drei Piccolo-Streifen zu sehen bekommen.
 
Abgerundet wird die 42. Nummer des abwechslungsreichen und lesenswerten Wäscher-Magazins durch einen Blick auf Sigurd-Puzzles aus dem Jahr 1967, Bilder von den Clubtreffen der rührigen Wäscher-Entusiasten und Leserbriefe. Das Heft, und nicht nur diese Ausgabe, ist wie immer mehr als nur einen Blick wert.

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